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Chip-Power

08.09.2010 12:02 Uhr

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Wetterauer Chip-Tuning

Das Unternehmen Wetterauer ist ein Pionier im Bereich Leistungssteigerung mittels Eingriff in die Motorsteuerung. Die Koblenzer suchen Partner und bieten investitionsfreudigen Betrieben ein Stück vom Kuchen.

Leistungssteigerung ist eine Frage der Einstellung. Autobesitzer, die lediglich von A nach B kommen möchten und insbesondere auf Komfort und Sicherheit Wert legen, bringen Tuning-Betrieben wenig Umsatz. Aber da sind noch die automobilen Individualisten mit starkem Interesse an einer Fahrzeug-Aufwertung. Hochgradig Tuning-Interessierte sind nach Angaben des Verbandes der Automobil Tuner (VDAT) mehrheitlich in der Altersgruppe der 18- bis 25-Jährigen zu finden. Diese Zielgruppe verspricht ein Milliardengeschäft: Verbandszahlen zufolge setzten deutsche Tuner 2009 Teile und Leistungen im Wert von rund 4,4 Milliarden Euro um.

Jörg Schramm trägt diese Entwicklung als Tuning-Fan und profitiert gleichzeitig als Mitarbeiter einer Tuning-Schmiede davon. Motorsport, schnelle Autos und ein gewisses Sendungsbewusstsein kennzeichnen den Marketing-Mann der Firma Wetterauer Engineering GmbH. Zudem ist er Gesellschafter bei „Driftworld“, einer Firma, die Slide-Lehrgänge anbietet. Ein Blick auf seinen getunten Porsche GT3 genügt, um ungefähr den hohen Stellenwert zu erfassen, den die Themen Geschwindigkeit und Fahrzeugveredelung einnehmen. Eine Leidenschaft, die bei ihm und fünf weiteren Mitarbeitern um Geschäftsführer Jens Lederer und Gründer Frank Wetterauer zum Beruf geworden ist. Viele sind Produzent und Konsument zu gleichen Teilen. Auch Schramm hat dem eigenen Sportwagen das Wetterauer-Hausrezept, ein gepflegtes Chip-Tuning, zuteil werden lassen.

Frage der Programmierung

Da Motoren moderner Autos von Computern gesteuert werden, genügt ein Software-Update, um bestimmte Parameter wie Kraftstoffmenge, Zündzeitpunkt sowie Einspritzintervalle neu zu justieren und mehr Leistung zu generieren. Der griffige Ausdruck Chip-Tuning steht somit für eine Optimierung der werksseitigen Software für Motorsteuergeräte und das Geschäftsmodell der Firma Wetterauer. In Kooperation mit Partnerbetrieben führen die Koblenzer eigenen Angaben zufolge pro Jahr rund 2.500 Software-Modifizierungen durch. Endkunden bezahlen dafür bis zu 1.000 Euro. Damit bleibt die Firma im Rahmen dessen, was die Mehrheit der Tuning-Begeisterten laut einer VDAT-Umfrage auszugeben bereit ist. Partnerbetriebe überweisen den halben Preis des Eingriffs nach Koblenz, so Lederer. Da die Entwicklungskosten für neue Modelle allein in der Zentrale anfallen, ist das grundsätzlich eine ordentliche Marge. Bevor Servicebetriebe allerdings zu Wetterauer Tuning-Points werden, müssen sie Geld in die Hand nehmen. Eine dreitägige Schulung, notwendiges Computer-Equipment und Signalisation schlagen mit 19.800 Euro zu Buche. Eine Summe, die relativiert und im Kontext gesehen werden müsse, so Lederer: „Der durchschnittliche Partnerbetrieb tunt pro Monat zwischen zwölf und 30 Fahrzeuge, die Anlage amortisiert sich also rasch.“ Kosten für Reifenservicegeräte seien ebenfalls in dieser Höhe anzusetzen, die Marge beim Chip-Tuning à la Wetterauer allerdings um ein Vielfaches höher, so die Argumentation. Bei der Suche nach Stützpunkten ist das Unternehmen nicht wählerisch. Da gebe es keine Voraussetzungen. „Natürlich ist es vorteilhaft, wenn es sich um ein Autohaus oder eine Werkstatt handelt“, so Schramm. Nicht in technischer Hinsicht, sondern mit Blick auf das Marketing: Servicebetriebe hätten einen größeren Kundenstamm und könnten die eigene Diesel-Kundschaft anschreiben, um für die neue Dienstleistung zu trommeln. Auch die Betriebsgröße spielt offensichtlich keine Rolle: Der Ein-Mann-Betrieb von Dirk Brinkmann ist seit drei Jahren Wetterauer-Partner. Der Reisemobil-Händler aus Bielefeld kam bereits als Kunde mit den Produkten aus Koblenz in Kontakt. Da Reisemobile sehr schwer seien, „können sie ein zusätzliches Drehmoment gut gebrauchen.“ Mit dem Einstieg ins Wetterauer-Netz sei er jetzt sozusagen vom Klienten zum Händler aufgestiegen. Die Nachfrage sei schwankend, doch komme er im Schnitt auf zehn bis 20 Kunden pro Monat. Die langjährige Erfahrung und das gute Produkt haben Brinkmann überzeugt.

Natürlich steht die Firma Wetterauer auch selbst zum eigenen Produkt und dafür gerade: Da die Motorgarantie des Herstellers nach der Modifikation erlischt, haben die Koblenzer eine eigene Garantie im Programm. Bezüglich der Bandbreite von Fahrzeugen, die das Unternehmen bedienen kann, heißt es: Die meisten Fabrikate können aufgewertet werden. Insbesondere die Modelle mit deutschen Motorsteuergeräten von Bosch oder Siemens sind kein Problem. Aktuell verfügt das Unternehmen über 21 Stützpunkte in Deutschland. Dazu kommen weitere Partner auf der ganzen Welt. Das ist den Koblenzern aber noch nicht genug. Wetterauer sucht weitere Partner. Geografisch gebe es noch Lücken im Raum Berlin, Ingolstadt, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern, erklärte Jens Lederer gegenüber asp. Martin Schachtner

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