Der schwedische Batterieladegerätehersteller Ctek hat sich mit seinen Produkten in der Branche einen Namen gemacht. asp besuchte das Unternehmen an seinem Hauptstandort in Vikmanshyttan, in der Region Dalarna. Hier befindet sich das Herzstück der Firma, die Innovations- und Entwicklungsabteilung, wo sich die Business-Strategen Henrik Pettersson und Sebastian Holm mit neuen Ideen beschäftigen. Im Moment laufen rund zwölf Innovativ-Projekte, verrät Pettersson. Schließlich wolle man Innovationsführer sein und die spannende Entwicklung der Batteriepflege in Zeiten von elektrischen Fahrzeugen und neuen Batterietechnologien mitbestimmen. Bis eine Idee jedoch in ein neues Produkt mündet, durchläuft sie einige Entwicklungsstufen: vom ersten Entwurf über verschiedene Prototypen, CAD-Modelle, Business-Case-Analysen bis hin zu Feldtests bei Werkstätten und ausgiebigen Test-Prozeduren im Labor. Denn neben der Innovations- und R+D-Abteilung, befinden sich auch das Testing, Design, Marketing, Kundenservice, Buchhaltung, Qualitätsmanagement sowie Verkauf und Training in Vikmanshyttan. Produziert werden die Geräte schließlich in Shenzen, China, von wo aus sie über drei Lager in Ghent (Belgien), Hongkong und den USA in über 70 Länder vertrieben werden. Allein 2015 verkaufte Ctek nach eigenen Angaben weltweit über eine Million Batterieladegeräte, 1999 waren es noch überschaubare 1.000 gewesen. "In 2016 erwarten wir 1,2 Millionen verkaufte Geräte", so Marcus Bjurmann, After Sales Service Manager bei Ctek. "Eine beachtliche Entwicklung", wie er findet.
Den Vertrieb in Deutschland hat sich die Firma Kunzer aus Forstinning gesichert. Seit 13 Jahren ist der Werkstattausrüster mit den Ladegeräten von Ctek auf dem Markt. "Die Produktpalette von Ctek bietet für kleine, aber auch für große Werkstätten passende Ladegeräte. Aktuell kommt das MXS 25EC besonders gut an", erklärt Thomas Buchner, Geschäftsführer von Kunzer.
Vier Business-Units
Derzeit besteht das Ctek-Portfolio insgesamt aus 540 verschiedenen Produkten. Um den Fokus verstärkt auf die jeweiligen Kundenbedürfnisse zu legen, habe man das Geschäft in vier so genannte Business Units unterteilt, erklärt Marcus Bjurmann. Die "Consumer"-Produkte richten sich dabei direkt an den Endkunden und zeichnen sich durch die sehr einfache Handhabung aus. Die "Integrated Solutions" sind speziell für den festen Einbau in Fahrzeugen wie Wohnmobilen geeignet. Die dritte Business Unit "Professional" entwickelt Ladegeräte für die Anwendung in der Werkstatt. "Auch hier spielt Convenience eine große Rolle", weiß Marcus Bjurmann. Daher habe man neben den Ladegeräten eine Reihe von Zubehör entwickelt, etwa einen Trolley-Wagen, auf dem das Ladegerät, ein Laptop sowie Ersatzbatterien Platz finden. Der vierte Bereich "Client Brand" besteht aus gebrandeten Ladegeräten. Inzwischen sei man Partner von 42 Marken, darunter viele bekannte Automobilhersteller wie BMW, Mercedes oder Porsche.
Für die professionelle Anwendung hat Ctek ein neues Produkt auf den Markt gebracht, das erstmals auf der Automechanika 2016 vorgestellt wurde. Das Pro 60 ist für alle Arten von 12V-Blei-Säure-Batterien (Nass-, Ca/Ca-, Gel-, AGM- und EFB-Start/Stopp) sowie Lithiumbatterien (LiFePO4) geeignet. Es soll Werkstätten bei Diagnosetätigkeiten unterstützen und für eine stabile Stromversorgung mit variabler Spannungsauswahl sorgen.
Adaptiver Lademodus
Das Pro 60 zeichnet sich dabei vor allem durch seinen adaptiven Lademodus aus, der automatisch die Batteriegröße erkennt und die dafür optimale Ladeeinstellung auswählt. Denn bei Wartungsund Diagnosearbeiten sollte die Batterie in guter Kondition und ausreichend geladen sein, um beispielsweise Abbrüche bei der Datenübertragung zu vermeiden, erklärt Tony Zeal, Training Manager bei Ctek in Schweden. Die Batteriepflege sei aktuell wichtiger denn je, weiß er. Denn die Entwicklung der Fahrzeuge mit zunehmend mehr elektrischen Verbrauchern führe zu einer immer stärkeren Belastung der Batterie. So ist die Fahrzeugbatterie nach wie vor die häufigste Pannenursache. Hier sieht Tony Zeal einen potenziellen Zusatzerlös für Werkstätten, wenn diese bei jedem Service auch die Batterie checken würden. Zudem könnte die Batterie-Lebensdauer bei frühzeitiger regelmäßiger Batteriepflege um das Zwei- bis Dreifache erhöht werden, heißt es von Ctek.
Kurzfassung
Das schwedische Unternehmen Ctek stellt Batterieladegeräte her, die in Deutschland über Kunzer erhältlich sind. asp hat Ctek im schwedischen Vikmanshyttan besucht und einen Einblick in die Entwicklung neuer Geräte erhalten.
- Ausgabe 11/2016 Seite 42 (247.6 KB, PDF)