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Online-Testlauf

11.05.2010 12:02 Uhr

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Gesellenprüfung

Der ZDK führt seit 2006 testweise Gesellenprüfungen über das Internet durch. Das Prüfverfahrenwird dadurch bedeutend vereinfacht. Immer mehr Landesverbände schließen sich an.

Personalcomputer, Laptop und Internetzugang sollten heute in jeder Werkstatt zu finden sein. Ohne vernetzte Computer können schließlich keine modernen Fahrzeuge mehr repariert werden. Zur Diagnose und Teilebestellung benötigen Servicemitarbeiter PC-Kenntnisse. Zudem können wichtige Reparaturinformationen via Internet abgerufen werden. Eine Entwicklung, die auch Auswirkungen auf das Kfz-Prüfungswesen hat. Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe experimentiert seit 2006 mit einer Online-Gesellenprüfung. Als erste Einrichtung testete die Kfz-Innung Frankfurt vor knapp vier Jahren auf diese Weise das Wissen der Karosserieinstandhaltungstechniker. Grundlage war das Projekt „Innovative Prüfungsverfahren in der beruflichen Aus- und Weiterbildung unter Nutzung moderner Kommunikationstechniken“.Das Projekt wird in Kooperation durch das Bundesforschungsministerium, den Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und die Zentralstelle für die Weiterbildung im Handwerk (ZWH) vorangetrieben. Immer mehr Landesverbände sind für diese Neuerung offen und führen eigene Tests durch: Wenn im Sommer das Land Niedersachsen erste Online-Gesellenprüfungen testweise einrichtet, dann werden diese in insgesamt sechs Bundesländern durchgeführt: Auch Rheinland-Pfalz (seit 2008), Nordrhein-Westfalen (seit 2007), Hessen (seit 2006), Thüringen (seit 2007) und Hamburg (seit 2008) prüfen via Netz.

Sechs Länder an Bord

Ein Vorteil des neuen Testverfahrens ist laut Kraftfahrzeuggewerbe die Abbildung von schriftlichen Prüfungsaufgaben in einer modernen Art, die einer handlungsorientierten Form entspricht. Außerdem lassen sich die Prüfungsergebnisse bei Verwendung von automatisch auswertbaren schriftlichen Prüfungsaufgaben schneller korrigieren. Des Weiteren stellen die Prüfer einen geringeren Archivierungsaufwand der Prüfungsaufgaben fest, da die Daten digital abgelegt werden. Und nicht zuletzt wird mit der einfacheren statistischen Auswertung und Weiterverarbeitung der Prüfungsdaten argumentiert. Den Ablauf einer Online-Prüfung vergleichen die ZDK-Mitarbeiter Joachim Syha und Marco Hilger mit dem Online-Banking. Wie Bankkunden erhalten die Prüflinge Zugangsdaten und werden vom Prüfungsausschuss zur Nutzung freigeschaltet. Der Prüfer meldet den Termin der Online-Prüfung im Vorfeld an und erhält die aktuellen Sicherheitsvorgaben für die Browsereinstellungen. Sobald sich der Prüfling in der Prüfungsmaske befindet, kann er nicht mehr nach außen kommunizieren, was die Betrugsgefahr verringert. Die Folgen einer Täuschungshandlung sind bei der PC-Prüfung natürlich dieselben: Wer spickt, hat den Test nicht bestanden. Kurz vor Ende der Prüfungszeit öffnet sich ein automatischer Hinweis, dass die Prüfungszeit bald abgelaufen ist. Alle Aktivitäten des Prüflings werden digital dokumentiert. Selbst im unwahrscheinlichen Fall, dass ein Computer währed einer laufenden Prüfung abstürzt, gehen die bereits eingegebenen Daten nicht verloren, so Syha und Hilger. Alle Eingaben und auch die bereits ausgeführte Prüfzeit seien abgespeichert. Durch einen Neustart des Computers oder Login an einem anderen Rechner könnten die Auszubildenden die Prüfung ohne großen Zeitverlust fortsetzen, heißt es.

Ausreichend Hardware

Problematisch ist die Ausstattung in einigen Bereichen. Schließlich müssen die Prüfungsstandorte über eine ausreichende Anzahl an Arbeitsplätzen mit PC und Internetzugang verfügen. Eine weitere Bedingung ist die Anwesenheit eines System-Administrators, der sich sowohl um die Browsereinstellung der Computer kümmert als auch etwaige Netzwerk-Probleme beheben soll. Die vom Prüfungsausschuss beschlossenen schriftlichen Aufgaben werden vom ZDK mit Hilfe eines speziellen Aufgaben-Editors für die Online-Prüfung vorbereitet. Der Test setzt sich ausschließlich aus landeseinheitlichen Prüfungsaufgaben der ZDK-Datenbank zusammen.

Keine Berührungsängste

Unannehmlichkeiten erwarten die wenigsten Auszubildenden: Bei der PC-Prüfung wird lediglich der „Stift“ mit „Tastatur“ und „Maus“ vertauscht, heißt es dazu beim Verband. Und diese Hilfsmittel sind in der Werkstatt sowieso ständige Begleiter. Nähere Informationen zu den technischen Voraussetzungen sind auf der Webseite http://onlinepruefung.kfzgewerbenet.de zu finden. Bislang wurden in den genannten Ländern mehr als 850 Online-Prüfungen durchgeführt. Und die Schlagzahl wird erhöht: So sind für Sommer 2010 über 600 Prüfungen geplant. Martin Schachtner

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