Die Vorgaben nach Anlage 4 §29 StVZO HU-Scheinwerfer-Prüfrichtlinie zu erfüllen, stellt Werkstätten vor eine Herausforderung. Einerseits herrscht in vielen Gebäuden chronischer Platzmangel, andererseits handelt es sich um eine nicht unerhebliche Investition, die bis Ende des Jahres fällig wird. "Auch kann der nivellierte Achsmessplatz nicht einfach für Scheinwerferprüfungen blockiert werden. Diesen Umsatzverlust kann sich keine Werkstatt leisten", weiß Matthias Kaiser, Produktmanager Prüfstraßentechnik von Bosch.
Kein Wunder also, dass viele Betriebe diese Anschaffung bis zum Schluss hinauszögern. Schließlich ist auch der Leitfaden zur Scheinwerfer-Prüfrichtlinie noch immer in Bearbeitung. "Den großen Ansturm erwarten wir für das vierte Quartal. Denn die Frist läuft Ende des Jahres aus. Spätestens mit Veröffentlichung des Leitfadens sollten Werkstätten handeln. Ansonsten kann es vereinzelt zu Verzögerungen bezüglich Lieferung und Installation kommen", so Matthias Kaiser. Auf den großen Ansturm hat man sich bei Bosch indes gut vorbereitet. Schließlich wurde mit der LTB 100 eine Fahrzeugprüffläche aus Stahlplatten entwickelt, die speziell den Anforderungen nach Anlage 4 §29 StVZO HU-Scheinwerfer-Prüfrichtlinie gerecht wird. Die auf einen Millimeter genau nivellierbare Prüffläche wird auf den Werkstattboden aufgeschraubt und gleicht Unebenheiten von bis zu 40 Millimetern auf einer Länge von vier bis sechs Metern aus. "Als schlanke Lösung eignet sich die LTB 100 für den nachträglichen Einbau auf Werkstattböden, aber auch für den Einbau auf Gruben. Für eine weitere Viersäulen-Hebebühne fehlt oft einfach der Platz in der Werkstatt", weiß Matthias Kaiser. Für etwa 4.000 bis 4.500 Euro (zuzüglich Montage) kann sich die Werkstatt so einen Multifunktions-Arbeitsplatz einrichten, der für die HU-Scheinwerferprüfung, die Einstellung von lichtbasierten Fahrerassistenzsystemen sowie für die Justage und Kalibrierung der FAS-Sensoren nutzbar ist. "Die Werkstatt muss über kurz oder lang in zwei Bereiche investieren: einerseits um im Rahmen der HU richtlinienkonform prüfen zu können, aber auch um Kameras und Radarsensoren für Fahrerassistenzsysteme kalibrieren zu können. Die LTB 100 kann da in Verbindung mit weiteren Lösungen wie dem Bosch DAS1000 als praktischer Universalarbeitsplatz dienen", ist Matthias Kaiser überzeugt.
Erweiterung geplant
Für die Einstellung von FAS nach speziellen OE-Hersteller-Vorgaben erweitert Bosch das LTB Portfolio. Die LTB 300 mit integrierten Schiebeplatten und Drehtellern kommt voraussichtlich im Frühsommer auf den Markt. "Diese neue Prüffläche richtet sich vor allem an Karosseriebauer oder Werkstätten, die exakt nach Herstellervorgaben arbeiten müssen. Auf einer Arbeitsgrube installiert lassen sich zudem vollwertige Fahrwerkseinstellungen durchführen", so Matthias Kaiser. Die neue Prüffläche stellt Bosch auf der Automechanika vor.
Weitere Infos zur LTB 100 und zum Thema Scheinwerfer unter www.scheinwerfer-einstellgeraete.de
Kurzfassung
Die Prüffläche LTB 100 von Bosch leistet, was Werkstätten, die HU-Prüfungen durchführen, bis Ende 2016 sicherstellen müssen: ein nivellierter Prüfplatz nach Vorgaben der HU-Richtlinie.
Vorteile
- Geringerer Platzbedarf als für eine Viersäulenhebebühne-Geeignet zum Einbau auf Arbeitsgruben (mit optionalem Grubeneinfahrschutz)- Modulare Bauweise (4 m, erweiterbar auf 6 m)m - Montage innerhalb von 5 Stunden lt. Herstellerangaben- Flexibel versetzbar, auch bei Standortverlagerung- Universeller Arbeitsplatz für HU-Prüfung und Einstellung von Scheinwerfer sowie Fahrerassistenzsysteme (FAS)
- Ausgabe 03/2016 Seite 46 (104.6 KB, PDF)