Die negative Einstufung des neuen Klimaanlagen-Kältemittels R-1234yf durch die Daimler AG hat nun auch eine offizielle Rückrufaktion für die Mercedes-Benz SL-Klasse (R231) ausgelöst. "Der Prozess mit Kundeninformation und Austausch des Kältemittels ist inzwischen eingeleitet", erklärte ein Konzern-Sprecher gegenüber asp-Online. Er sprach von einer "dreistelligen Zahl" von Fahrzeugen in Deutschland, bei denen Kältemittelleitungen getauscht und das Kältemittel durch R-134a ersetzt würden.
Laut einer Meldung der US-amerikanischen Verkehrssicherheitsbehörde (NHTSA) vom Sonntag werden in den Vereinigten Staaten 432 Einheiten in die Vertragswerkstätten beordert. Den betroffenen Bauzeitraum gab der Hersteller dort mit 19. Dezember 2011 bis 31. Mai 2012 an. Als Lieferant des umstrittenen Kältemittels wurde der Chemie-Konzern Dupont genannt.
Anders als in Europa steht Daimler in den USA bezüglich des Treibhauspotenzials des Ersatzkältemittels nicht unter Zeitdruck. Wegen einer EU-Richtlinie darf R-134a nach Ablauf einer Ausnahmegenehmigung ab dem 1.1.2013 nicht mehr in Fahrzeuge eingefüllt werden, die nach dem 1.1.2011 typgenehmigt wurden. Bei Mercedes-Benz trifft dies auf neben der SL-Klasse auf die B-Klasse zu, die aber bislang noch nicht mit R-1234yf ausgeliefert wurde. (ng)