Das Kraftfahrt-Bundesamt vertraut beim autonomen Fahren auf die Expertise von TÜV SÜD. Die Behörde hat den Prüfdienstspezialisten erneut als Technischen Dienst benannt. Inhalte sind die Bewertung von Sicherheitsmanagement-Systemen und Sicherheitskonzepten für autonomes Fahren nach Verordnung (EU) 2022/1426 sowie für Kraftfahrzeuge mit autonomer Fahrfunktion in festgelegten Betriebsbereichen nach AFGBV (Autonome-Fahrzeuge-Genehmigungs-und-Betriebs-Verordnung).
Zuvor war TÜV SÜD bereits für die Bereiche Cybersicherheit (UN R155), Lane keeping system nach UN R157 und Software-Updates (UN R156) benannt worden. Mit dieser neuen Benennung unterstreicht TÜV SÜD seien Anspruch als neutraler Dienstleister in diesem wichtigen Zukunftsbereich, erklärte die Prüforganisation laut Mitteilung.
Als Technischer Dienst ist TÜV SÜD dazu berechtigt, Managementsysteme, die Architektur von Sicherheitsmanagement-Systemen und -Konzepten sowie Systeme für autonomes Fahren insgesamt zu bewerten und die entsprechenden Gutachten für die Genehmigung beim KBA zu erstellen. Regulatorische Grundlage ist neben der nationalen AFGBV die EU-Durchführungsverordnung 2022/1426 für die Typzulassung vollautomatisierter Fahrzeuge (SAE Level 4). "Die Zulassung von EU-Kleinserien vollautomatisierter Fahrzeuge ist ein wichtiger Schritt, diese Technologie für alle auf die Straße zu bringen", erklärte Christian Gnandt, Vice President Automated Driving.
Die TÜV SÜD-Experten begleiten die Fahrzeughersteller während des gesamten Typzulassungsprozesses beim KBA. Dazu bewerten sie die Sicherheitskonzepte und die Sicherheitsmanagement-Systeme und führen physische Tests auf eigenen und fremden Prüfgeländen durch. Am Ende des Prozesses stehen umfangreiche Sicherheitsreports, die dann die Grundlage für die Typgenehmigung beim KBA bilden. Gnandt: "Auch bei Entwicklung und Genehmigung ihrer autonomen Fahrzeuge können sich die Hersteller vollumfänglich auf die Expertise der TÜV SÜD-Experten verlassen. Damit leisten wir einen entscheidenden Beitrag für den schnellen Markterfolg."
TÜV SÜD begleitet automatisiertes Fahren von Beginn an und arbeitet national, europäisch und international mit den unterschiedlichsten Partnern daran, dass die neue Technologie sicher auf die Straße kommt. Ein zentraler Faktor dafür sind internationale Standards und Regularien. Denn sie stellen letztendlich sicher, dass die Fahrzeuge, egal woher sie stammen, überall mit demselben Sicherheitsniveau unterwegs sind. Gnandt: "Die Sicherheit ist wiederum Grundlage für das Vertrauen und damit für den Erfolg der Mobilität von morgen."