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E-Mobilität: Check für die Antriebsbatterie

13.05.2022 11:00 Uhr | Lesezeit: 4 min
Die Antriebsbatterie ist das teuerste Bauteil beim E-Fahrzeug – ihr Zustand entscheidet über den Wiederverkaufspreis.
© Foto: Patrick P. Palej/stock.adobe.com

Die Batterie kann bis zu 50 Prozent des Gesamtwerts eines Elektrofahrzeugs ausmachen. TÜV SÜD bietet in Kooperation mit dem österreichischen Unternehmen AVILOO seit April einen Check für die Antriebsbatterie an, damit Käufer eines gebrauchten Elektroautos den aktuellen Zustand der Batterie erfahren können.

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Der Gebrauchtwagenmarkt für Elektroautos nimmt Fahrt auf. Die Fahrzeuge sind wertstabiler als Verbrenner, und aktuell steigende Spritpreise sorgen dafür, dass immer mehr Autofahrer über einen Umstieg auf den Elektroantrieb nachdenken. Im Mittelpunkt steht die Batterie. Immerhin macht sie bis zu 50 Prozent des Gesamtwerts eines Elektrofahrzeugs aus. Umso wichtiger beim Gebrauchtwagenkauf ist es, genaue Auskunft über den aktuellen Zustand der Batterie zu haben. In Kooperation mit dem österreichischen Unternehmen AVILOO bietet TÜV SÜD seit April die sogenannten State-of-Health-Prüfungen (SOH) erstmals an. Der Test der Antriebsbatterie ist für jedermann leicht zu handhaben und liefert detaillierte Angaben zum aktuellen Zustand der Batterie und damit eindeutige Hinweise für den Fahrzeugwert.

"Der SOH-Test, den wir mit AVILOO anbieten, zeigt, wie wir mit Hochdruck an neuen Testmethoden arbeiten, um den Markt von batterieelektrischen Fahrzeugen (BEV/PHEV) zu unterstützen. Die Bewertung des Batteriezustands ist ein wichtiger Beitrag für die Wertermittlung und dient damit beiden - dem Käufer genauso wie dem Verkäufer", unterstreicht Markus Gregor, Product Manager Battery Evaluation bei TÜV SÜD.

In die Vertriebskooperation fließen die Expertise von AVILOO rund um die Batteriediagnose und die langjährige Erfahrung von TÜV SÜD bei der Bewertung von Gebrauchtfahrzeugen und Managementprozessen ein. "Mit der Zustandsbewertung der Batterie sorgen wir ein Stück für mehr Nachhaltigkeit in der Mobilität. Es ist damit auch ein wichtiger Baustein in unserer Nachhaltigkeitsstrategie insgesamt", unterstreicht Gregor.

Fahrverhalten, Ladezyklen, Alter - das sind Faktoren, die Einfluss auf den Zustand von Batterien haben. Zwar sind laut Aussagen der TÜV SÜD Experten die Antriebsbatterien wesentlich haltbarer als mancherorts erwartet. Trotzdem hinterlässt insbesondere das Nutzungsverhalten Spuren.

Zur Durchführung des Tests wird ein Diagnosegerät - die AVILOO-Box - mit der OBD-Schnittstelle des Fahrzeugs verbunden. Danach sammelt das Gerät während der folgenden Alltagsfahrten Daten aus dem Batteriesteuergerät, die aussagekräftig für den Zustand der Batterie sind. Auf Basis dieser Parameter wird dann der aktuelle Zustand der Batterie bestimmt. Der Nutzer wird mittels einer eigenen Web-App durch den Test geführt und erhält einfache Anweisungen fürs Fahren. Während der Testfahrten sendet das Diagnosegerät die Daten in die AVILOO-Battery-Cloud zur Auswertung. Innerhalb von zwei Werktagen gibt es die Bescheinigung per Mail, die auf der Basis der ausgewerteten Daten eine prozentuale Angabe über den Zustand der Batterie macht.

AVILOO ist international eines der ersten Unternehmen mit einem umfassenden Diagnoseverfahren für die Antriebsbatterien von Elektro- und Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen. Es entstand auf Basis intensiver Forschungsarbeit. TÜV SÜD bietet den Batterietest von AVILOO zunächst ab April in seinem Service-Center am Konzernsitz in München in der Eichstätter Straße an. Dort können Kunden die AVILOO-Box abholen, nachdem sie diese unter www.aviloo.com/tuvsud online bestellt haben. Für den Start gibt es zwei Sonderangebote: 49 Euro für die Bescheinigung und 99 Euro, wenn man das Ergebnis zusätzlich online mit einem AVILOO-Spezialisten besprechen möchte. Das Angebot gilt noch bis zum 4. Mai 2022.

Fragen an ...

Pascal Mast TÜV SÜD
Pascal Mast, Director New Technologies and Sustainable Services bei TÜV SÜD
© Foto: TÜV SÜD

asp: Soll das neue Produkt Batterie-Test in Zukunft noch ausgebaut werden?

Pascal Mast: Uns geht es um die beiden Themen Wert und Sicherheit. Die Kooperation mit AVILOO richtet sich an den Privatkunden. Im kommenden Jahr ist zusätzlich eine Remarketing-Lösung für den B2B-Markt geplant, die dann für Autohäuser und Gewerbekunden schnellere und kostengünstigere Tests beispielsweise bei Leasingrücknahmen ermöglicht.

asp: Wie funktioniert der Batterie-Test dann im B2B-Segment?

P. Mast: Wir greifen dafür auf unsere eigene Expertise beim Thema Leasingrücknahme zurück. Die aktuellen Tests aus dem B2C-Markt sind zu kostenintensiv und dauern 60 Minuten. Das ist einfach zu teuer und dauert zu lange und ist damit im B2B-Geschäft nicht realistisch. Daher steht für uns der Quick-Check als Weiterentwicklung im Fokus, der innerhalb weniger Minuten ein erstes Ergebnis liefern kann.

asp: Noch weiter gedacht: Wird die Batterieprüfung irgendwann auch Bestandteil der HU?

P. Mast Eine substanzielle Batterieprüfung im Rahmen der HU, die über die aktuelle Sichtprüfung deutlich hinausgeht, ist vorgesehen. Damit wird die Sicherheit der Elektromobilität weiter erhöht. Das wird aber erst realistisch ab 2025, denn der Gesetzgeber muss erst eine neue Rahmenrichtlinie verabschieden, und es braucht auch eine Nachfolge-Generation für den HU-Adapter.

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