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Ladungssicherung: Das ist wichtig vor der Hauptuntersuchung

10.10.2024 14:43 Uhr | Lesezeit: 3 min
Genaues Hinschauen lohnt sich: Es gibt diverse HU-Mängelpunkte bei der LaSi
Genaues Hinschauen lohnt sich: Es gibt diverse HU-Mängelpunkte bei der "LaSi".
© Foto: studio v-zwoelf/Adobe Stock

Ladungssicherung ist wichtig. Das gilt aber nicht nur auf der Straße im Berufsalltag der Transportbranche, sondern auch bei der jährlichen Hauptuntersuchung. Denn die relevante Sicherungsausrüstung darf keine Mängel aufweisen, um die Plakette zu erhalten.

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Alle Jahre wieder: Jährlich steht die Hauptuntersuchung (HU) für Lkw über 3,5 Tonnen an; zudem erfolgt im selben Rhythmus - sechs Monate nach der HU - die Sicherheitsprüfung. Für Spediteure und Transportunternehmer ist das eine gewohnte und bekannte Pflicht, alles reine Routine.

Aber Achtung! Was häufig nicht bekannt ist: Auch im Bereich Ladungssicherung (LaSi) gibt es Anforderungen, die es bei der HU zu erfüllen gilt. "Die Hauptuntersuchung ist mehr als Bremse, Abgas und Licht", unterstreicht Christian Egger, Leiter der Service Line Truck & Bus bei TÜV SÜD Division Mobility.

"Die Ladung einschließlich Geräte zur Ladungssicherung sowie Ladeeinrichtungen sind so zu verstauen und zu sichern, dass sie selbst bei Vollbremsungen oder plötzlicher Ausweichbewegung nicht verrutschen, umfallen, hin- und herrollen, herabfallen oder vermeidbaren Lärm erzeugen können. Dabei sind die anerkannten Regeln der Technik zu beachten" (§ 22 (1) StVO).

LaSi auf dem Prüfstand

In Paragraf 23 StVO heißt es weiter zu den sonstigen Pflichten des Fahrzeugführers (Auszug): "Der Fahrzeugführer ist dafür verantwortlich, dass seine Sicht nicht durch die Ladung, Geräte oder den Zustand des Fahrzeugs beeinträchtigt wird. Er muss dafür sorgen, dass das Fahrzeug, der Zug oder das Gespann sowie die Ladung vorschriftsmäßig sind und dass die Verkehrssicherheit des Fahrzeugs durch die Ladung nicht leidet."

Die Fahrzeuge müssen so gebaut werden, dass die Vorgaben der Verhaltensvorschrift für den Verkehr (StVO) beim Transport von Ladung eingehalten werden können. Das bedeutet, dass die Einrichtungen zum Aufnehmen und im Weiteren zum Sichern der Ladung auf Lkw auch in der HU überprüft werden. Konkret werden die HU-Mängelpunkte bei der Ladungssicherung in drei Bereiche für den Laderaum definiert: Boden/Wände/Rungen, Plane/Gestell/Verschlüsse sowie Kipp- und Ladeeinrichtung.

"Bei den festgestellten Mängeln kann es sich beispielsweise um lose Schrauben, beschädigte Planen oder verschlissene Bordwände handeln", konkretisiert Egger. Kleine Ursache, teilweise fatale Wirkung. "Ein Loch in der Plane reicht aus, um Ladung zu verlieren", so Egger. "Ladungssicherung hat damit nicht nur eine hohe Relevanz für die Sicherheit der Fahrenden selbst sowie die der anderen Verkehrsteilnehmer, sondern ist auch für einen sicheren und flüssigen Verkehrsfluss eminent wichtig."

Ein Spanngurt liegt auf einem Karton
Nicht vergessen: Auch die "LaSi" wird bei der HU geprüft.
© Foto: Zerbor/Adobestock.com

Eine entsprechend hohe Aufmerksamkeit sollte die Branche daher auch auf die neue VDI-Richtlinie 2700 zur Ladungssicherung richten, in der in Blatt 8 der Transport von Pkw und Lkw geregelt ist, findet der Experte von TÜV SÜD. Im Oktober wird er bei einem kostenlosen Online-Seminar über die neuen Vorgaben informieren, die am 1. September in Kraft getreten sind.

Digitales Symposium: Ladungssicherung

Am 22. Oktober 2024 findet ein kostenloses Online-Seminar des Partnermagazins "VerkehrsRundschau" zur neuen VDI-Richtlinie zur Ladungssicherung in Kooperation mit TÜV SÜD und Dolezych statt. Bei diesem Digital-Symposium vermittelt Dipl.-Ing. (FH) Christian Egger, Leitung Service Line Truck & Bus, TÜV SÜD Division Mobility, Hintergründe und Inhalte der neuen Richtlinie VDI 2700 Blatt 8, 8.1 und 8.2. Sie beinhaltet Neuerungen zur Ladungssicherung von Pkw und Lkw auf Straßenfahrzeugen, ist bestimmt für Fahrer, Fahrzeughalter, Spediteure und Verlader und gilt für Lkw mit und ohne Anhänger. Auch Praxisbeispiele sind im Rahmen der Veranstaltung geplant. Für die kostenfreie Teilnahme sind ein PC oder Mobilgerät mit stabiler Internetverbindung sowie Kopfhörer oder Lautsprecher für die Audioübertragung nötig.


Fast Facts zum Online-Seminar

  • Wann? 22. Oktober 2024
  • Wer? VerkehrsRundschau/TÜV SÜD Division Mobility
  • Was? Onlinesymposium zur neuen VDI-Richtlinie 2007 zur Ladungssicherung
  • Wo? https://www.verkehrsrundschau.de/lasi
  • Für wen? Vertreter/-innen aus der Branche des Fahrzeugtransports
  • Kosten? Kostenfrei


Drei Fragen an Christian Egger

An wen richtet sich das Seminar?

Christian Egger: An alle, die Fahrzeuge transportieren, denn die neue VDI-Richtlinie zur Ladungssicherung gilt für alle - weil auch die Physik für alle dieselbe ist. Sie gilt folglich sowohl für alle, die gewerblich, aber auch für alle, die privat Fahrzeuge transportieren. Dass auch der private Transport von der Richtlinie betroffen ist, ist eine der Neuerungen.

Warum war eine neue VDI 2700 nötig?

C. Egger: VDI-Richtlinien werden alle fünf Jahre auf ihre Gültigkeit hin überprüft. Bei der Prüfung der VDI 2700, Blatt 8, in der der Transport von Pkw und Lkw sowie die dazugehörige Ladungssicherung geregelt ist, stellte man fest, dass sich die Fahrzeuggewichte im Vergleich zur damaligen Annahme massiv erhöht haben, vor allem durch den Einzug von neuer Sicherheits- und Komforttechnik. Folglich wurden Versuche unternommen und man bemerkte, dass die Fahrbahnbleche der Transportfahrzeuge und andere Ausrüstungen die eingeleiteten Kräfte nicht mehr aufnehmen konnten. Im nächsten Schritt wurden eigene Prüfstände und Prüfverfahren entwickelt. Um die in der Realität auftretenden Kräfte zu ermitteln, fanden umfangreiche wissenschaftliche Untersuchungen statt, auf deren Erkenntnissen die neue Richtlinie nun fußt.

Warum handelt es sich bei der neuen VDI 2700 um ein brisantes Thema?

C. Egger: Im Gegensatz zu neuen Gesetzen, bei denen es Übergangsfristen gibt, gelten und greifen technische Richtlinien wie die VDI 2700 sofort - in diesem Fall seit dem 1. September. Zwar werden auch die Kontrollbehörden nun darauf achten, die eigentliche Brisanz ergibt sich aber, wenn es tatsächlich zu einem Verkehrsunfall mit einem Fahrzeugtransporter kommt: Bei den teils hohen Warenwerten im sechsstelligen Euro-Bereich werden Versicherungen sicherlich nachfragen, wie die Ladung gesichert war. Auf diese Fragen sollte man vorbereitet sein.


Ansprechpartner

TÜV SÜD Division Mobility
Christian Egger, Leiter der Service Line Truck & Bus
Tel.: +49 731 9360530
E-Mail: christian.egger@tuvsud.com




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