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Vier Fragen an ...

21.11.2014 12:02 Uhr
Vier Fragen an ...

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Matthias Gerst, Experte für historische Fahrzeuge bei TÜV SÜD

Wie viele Datenblätter wurden in den letzten 25 Jahren angefertigt?

Das dürfte sich seit 1989 auf insgesamt 60.000 bis 70.000 Exemplare summieren.

Wie viele unterschiedliche Fahrzeugtypen schlummern in Ihren Archiven und wie weit reichen die Daten zurück?

Die einzelnen Typen sind eigentlich nicht zählbar. Insgesamt kommen wir sicher auf mehrere Mio. Varianten. Denn unsere Daten reichen bei den meisten Herstellerländern bis ins Jahr 1920 zurück. In einigen Fällen finden sich im Archiv auch Unterlagen zu Fahrzeugen, die fast 120 Jahre alt sind.

In welchem Stadium befindet sich die elektronische Datenbank GALAXIS und wann wird sie ihre Arbeit aufnehmen?

Die Datenbank ist fertig programmiert und der erste „Pilot“ ist bereits eingepflegt. Ab Dezember verstärkt ein weiterer Mitarbeiter unsere Arbeitsgruppe. Und ab diesem Zeitpunkt legen wir richtig los.

Was war in den letzten 25 Jahren Ihre schwierigste Recherche?

Es gibt einige recht schwierige Recherchen, an die ich mich erinnere. Zum Beispiel ein Oryx von 1913, ein 1926er Minerva aus Belgien oder ein amerikanischer Marquette aus dem Jahr 1930.

TÜV SÜD Datenblatt-Service

Der Datenblatt-Service von TÜV SÜD ClassiC feiert sein 25-jähriges Bestehen. Seit 1989 liefern die Experten von TÜV SÜD für Besitzer von Old- und Youngtimern die Grundlagendaten über Herkunft oder technischen und optischen Originalzustand, die Basis für die Zulassung, den Verkauf oder die Wertgutachten historischer Fahrzeuge sind. Initiator und Hüter des gewaltigen Datenschatzes, der mehr als eine Mrd. Daten beinhaltet, ist Matthias Gerst, bei TÜV SÜD respektvoll auch als „Oldtimer-Papst“ bezeichnet. Seit 1965 sammelt er, unterstützt durch seinen Kollegen Christoph Steixner und Thomas Schönbrunn, Automobilkataloge, Fachzeitschriften, Herstellerunterlagen, Verbandsveröffentlichungen und viele weitere Datenquellen, die den Experten als Basis für die Identifikation von Fahrzeugen dienen. Die aufwändige Recherchearbeit zur genauen Bestimmung eines Fahrzeugs geht dabei in aller Regel händisch vonstatten, denn die wenigsten Datensätze sind bislang elektronisch erfasst und über eine Datenbank miteinander vernetzt. „Jedes Auto hat seine eigene Geschichte und wir gehen jedem Fall ganz neu auf die Spur“, beschreibt Matthias Gerst die Arbeit. Die Akribie der TÜV SÜD ClassiC Experten ist bei Oldtimerfans in ganz Europa mittlerweile bekannt. Bis zu 700 Anfragen erhält der Datenblatt-Service in einem Monat. Die stetig wachsende Nachfrage begründet sich vor allem in der Qualität des Datenblatt-Services. Denn der geht im Gegensatz zu anderen Angeboten im Markt in die Tiefe und liefert neben den normalen technischen Fahrzeugdaten beispielsweise auch Informationen zu Motortyp, Getriebe, Ventilsteuerung oder Reifenalternativen – wichtige Fakten, die dabei helfen, ein Oldtimerangebot auf Plausibilität zu prüfen. Aufgrund der stetig steigenden Anfragen von Old- und Youngtimer-Enthusiasten aus ganz Europa hat man bei TÜV SÜD vor zwei Jahren das Projekt GALAXIS gestartet. Ziel ist die Schaffung einer elektronischen Datenbank für historische Fahrzeuge. Die soll eines Tages allen interessierten Nutzern offenstehen, die dann für ihr Fahrzeug in der Datenbank selbst das gewünschte Datenblatt für die Einzelabnahme nach Paragraf 21 StVZO, ein Wertgutachten oder eine Expertise für den risikolosen Ankauf eines historischen Fahrzeugs abfragen können. Auch wenn GALAXIS seine Arbeit aufnimmt, hört für Oldtimerexperte Matthias Gerst und seine Kollegen die Arbeit nicht auf. Ihr Know-how wird bei der Erstellung von Datenblättern gerade bei schwierigen Fällen weiterhin gefragt sein. Mit ihrer Erfahrung gewährleisten die Experten, dass der Datenblatt-Service von TÜV SÜD, egal ob händisch oder elektronisch recherchiert, auch in den nächsten 25 Jahren den Anspruch als „deutsches Urmeter“ in Sachen Oldtimeridentifikation erfüllt – ein Urmeter, das übrigens auch andere in Deutschland tätige Prüfdienstleister regelmäßig nutzen.

TÜV Report 2015

Erstmals seit Jahren ist die Mängelquote beim TÜV-Report gesunken. Gegenüber dem Report 2014 ging sie um 1,4 Prozentpunkte auf 23,5 Prozent zurück. Datengrundlage für den Bericht sind 8,5 Mio. Hauptuntersuchungen, die vom 2. Halbjahr 2013 bis zum ersten Halbjahr 2014 durchgeführt wurden. TÜV SÜD hat nach eigenen Angaben fast die Hälfte der Ergebnisse, nämlich vier Mio., beigesteuert. Erstmals wurde nicht nur nach Fahrzeugalter differenziert, sondern auch nach Fahrzeugklassen. Sieger bei den Kleinwagen ist der Mazda 2 (5,0 Prozent), und in der Kompaktklasse hat der Audi A3 nach drei Jahren die Nase vorn (4,9 Prozent). Der beste Mittelklassewagen ist die Mercedes C-Klasse (4,9 Prozent) und der Vorjahresgesamtsieger Opel Meriva (5,4 Prozent) erhält das Prädikat bester Van. Besonders beim Mängelklassiker Beleuchtung (Quote: 3,9 Prozent bei der ersten HU) schnitt er den Angaben zufolge besonders gut ab.

Hier habe es aber insgesamt eine Verbesserung gegeben, so der VdTÜV. Bei der ersten HU liegt die durchschnittliche Mängelquote beim Licht laut Report bei 6,9 Prozent, nach elf Jahren bei 31,8 Prozent. Dafür sorgen nach Expertenansicht hauptsächlich die geringere Anfälligkeit für Spannungsschwankungen und die höhere Lebensdauer moderner Lampen, beispielsweise Xenon-Licht. Einen ausführlichen Beitrag zum TÜV Report 2015 lesen Sie ab S. 52.

Winterreifen

Die Wechselquote von Sommer- auf Winterreifen ist auch dank der Gesetzgebung in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Aber Winterreifen ist nicht gleich Winterreifen, darauf weist Michael Staude, Bereichsleiter Reifen und Räder bei TÜV SÜD, in einer aktuellen Mitteilung hin. Er empfiehlt Autofahrern folgende einfache Regeln zu beachten:

Reifenqualität: Reifen altern nicht nur, ihre Technik veraltet auch. „Jede neue Winterreifengeneration brachte bei Schnee fünf bis acht Prozent kürzere Bremswege“, so Staude.

Kennzeichnung: Zwar erfüllen mit M&S gekennzeichnete Reifen die rechtlichen Vorschriften für den deutschen Winter. Allerdings garantiert nur das Schneeflockensymbol ein Mindestmaß an Wintertauglichkeit des entsprechend gekennzeichneten Reifens.

Profiltiefe: Rechtlich genügen in Deutschland 1,6 Millimeter Restprofil der Reifen. Bei winterlichen Straßen ist das völlig unzureichend und der TÜV-Experte plädiert für mindestens vier Millimeter Restprofil. Dieser Wert ist in Österreich übrigens gesetzlich vorgeschrieben.

Radwechsel: Wer nach dem Motto „so fest es geht“ beim selbst erledigten Räderwechsel agiert, beschädigt unter Umständen Alufelgen und/oder Radnaben. Darum auch beim Wechsel in Eigenregie immer mit Drehmomentschlüssel arbeiten oder den Wagen am besten in die Fachwerkstatt bringen, wo man auch ein Auge auf saubere Radnaben hat.

In die Werkstatt muss, wer ein Reifendruckkontrollsystem (RDKS) mit direkt messenden Sensoren in seinem Fahrzeug hat. Indirekt messende Systeme kalibrieren sich über die Druckfixierfunktion nach wenigen Kilometern selbst.

TÜV SÜD Auto Service

Jürgen Wolz

Tel. 0 89/57 91-23 20, Fax -23 81

juergen.wolz@tuev-sued.de

TÜV SÜD Auto Partner

Thomas Gensicke

Tel. 0 7 11/72 20-84 73, Fax -84 88

thomas.gensicke@tuev-sued.de

Zentraler Vertrieb

Tel. 07 11/7 82 41-246

vertrieb-as@tuev-sued.de

Weiterbildungsangebote im Netz:

TÜV SÜD Akademie www.tuev-sued.de/akademie

Umweltschutz im Autohaus...

ist ein Grundlagenseminar, das sich an Inhaber, Geschäftsführer und alle Mitarbeiter richtet, die im Betrieb Verantwortung im Bereich Umweltschutz übernehmen möchten. In der Tagesveranstaltung erfahren die Teilnehmer Grundlagen des betrieblichen Umweltschutzes und erhalten dazu einen Einblick in die Regelungen wichtiger Gesetze und Verordnungen, die für Kfz-Betriebe relevant sind. Seminarinhalt ist unter anderem das Wasserhaushalts-, das Chemiekalien- sowie das Kreislaufwirtschaftsgesetz. Vermittelt wird zudem, wie man ein Umweltschutzkonzept aufbaut und erfolgreich in die betriebliche Praxis integriert.

Das Seminar findet am 25. November in Essen und am 3. Dezember in Leipzig statt. Weitere Termine auf Anfrage.

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