Der immer älter werdende Fuhrpark auf deutschen Straßen hat relativ wenig Einfluss auf die Mängelquote der Hauptuntersuchung. Das zeigen die aktuellen Ergebnisse des TÜV Report 2020. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist die Durchfallquote nur geringfügig um 0,3 Prozentpunkte gestiegen. Jedes fünfte Auto (21,5 Prozent) ist bei den TÜV-Prüfstellen mit "erheblichen Mängeln" durch die Hauptuntersuchung (HU) gefallen. Weitere 9,7 Prozent der Fahrzeuge waren mit "geringen Mängeln" unterwegs (minus 2,3 Punkte). Der Anteil der mängelfreien Fahrzeuge ist dafür um 1,1 Punkte auf 68,8 Prozent gestiegen. "Beinahe 80 Prozent der neun Millionen von den TÜV-Gesellschaften bei der Hauptuntersuchung (HU) geprüften Fahrzeuge haben sofort die Plakette erhalten", sagte Philip Puls, Leiter Technische Prüfstelle für den Kfz-Verkehr in Bayern bei TÜV SÜD Auto Service GmbH. "Selbst gebrauchte Fahrzeuge, die sechs bis sieben oder mehr Jahre alt sind, schneiden hervorragend ab." Beispiel Mercedes B-Klasse: Nach vier bis fünf Jahren landet sie auf Platz 5 der Mängelstatistik, und selbst nach zehn bis elf Jahren rangiert sie noch auf den vorderen Plätzen. Bei den Kleinwagen ist es beispielsweise Klassensieger Opel Mokka, der nach sechs Jahren mit einer durchschnittlichen Quote der erheblichen Mängel von gerade einmal fünf Prozent auf dem zweiten Platz der Mängelstatistik landet. "Gerade die geringen Mängelquoten in hohem Alter belegen das hohe Bewusstsein für die Fahrzeugwartung. Zu diesem positiven Ergebnis trägt die Hauptuntersuchung ganz maßgeblich bei", unterstrich Puls. Ein Blick auf die Gesamtstatistik des TÜV Report 2020 zeigt, dass dieses Mal der Mercedes GLC die Pole- Position innehat, mit einer durchschnittlichen Quote der erheblichen Mängel von gerade einmal 2,17 Prozent. Mit diesem geringen Wert verweist er Vorjahressieger Porsche 911 auf den zweiten Platz (2,2 Prozent). Mit auf dieser Stufe steht der Mercedes SLC/SLK mit ebenfalls 2,2 Prozent. Am Ende der Tabelle zementiert der Dacia Logan mit 13,6 Prozent den letzten Platz. Auf dem vorletzten landet der Dacia Duster (11,7 Prozent). Verbessert hat sich der Renault Clio (Vorjahr: 13,0 Prozent) auf nur noch 6,6 Prozent. Drittletzter ist der Citroën Berlingo mit 11,2 Prozent.
Klassenbester in der Klasse "Mini" ist zum dritten Mal infolge der Opel Adam (4,0 Prozent). Bei den Kleinwagen belegt Audi A1 (3,1 Prozent) den ersten Platz. Bei den Kompakten manifestiert die Mercedes A-Klasse die beste Position (2,5 Prozent). In der Mittelklasse übernimmt wieder die C-Klasse (2,7 Prozent). Auch bei den Vans nichts Neues: Ganz vorne landet die B-Klasse (2,4 Prozent). Gesamtsieger Mercedes GLC (2,2 Prozent) übernimmt folgerichtig die Klasse "SUV" vom Vorgängermodell GLK.
Der TÜV Report wird jedes Jahr vom Verband der TÜV e. V. (VdTÜV) veröffentlicht. In den TÜV Report fließen die Hauptuntersuchungs-Ergebnisse aller TÜV-Gesellschaften in Deutschland ein - 2019 mehr als neun Millionen Hauptuntersuchungen (HU) zwischen Juli 2018 und Juni 2019. Als größter Anbieter für Hauptuntersuchungen hat TÜV SÜD für den aktuellen Report mehr als vier Millionen Resultate beigesteuert.
- Ausgabe 11/2019 Seite 42 (202.4 KB, PDF)