Verstaubt, von Planen verdeckt, nicht fahrbereit: Der Zustand vieler der knapp 60 Autos, die in mehreren Scheunen auf der dänischen Insel Fünen Jahrzehnte überdauert haben, ist nicht ungewöhnlich für einen so genannten "Scheunenfund". Doch obwohl nur Fahrzeuge einer Marke – nämlich Renault – vertreten sind, handelt es sich nicht um eine absichtlich zusammengestellte Sammlung.
Denn der Besitzer der Fahrzeuge, Arnker Krarup, beharrt darauf, dass seine Kollektion aus purem Zufall entstanden ist: Er habe ganz bescheiden angefangen, als er im Jahr 1968 beschloss vom Fahrrad aufs Auto umzusteigen, zitiert ihn das dänische Auktionshaus Campen, bei dem die Fahrzeuge nun unter den Hammer kommen. Die Wahl sei nur deshalb auf einen Renault 4CV gefallen, weil die Frau eines Bekannten ein solches Modell fuhr.
1980 ersetzte Krarup den 4CV durch eine Dauphine, beschloss jedoch, sein erstes Auto zu behalten. So ging es auch mit den nächsten Fahrzeugen in den darauffolgenden Jahren. Und immer, wenn ein Vorbesitzer sein Auto gegen ein neues Modell eintauschen wollte, kaufte der Autoliebhaber es ihm ab. Obwohl etliche der Fahrzeuge nicht mehr funktionieren, wurden sie vor der Einlagerung sorgsam präpariert und gewachst.
Weil das Ehepaar Krarup sich zunehmend daran störte, dass so viele der eingelagerten Autos nicht mehr fahrtüchtig waren, haben sie beschlossen, die Fahrzeuge zum Verkauf anzubieten. In der Hoffnung, die neuen Besitzer würden die Automobile wieder in Stand setzen, heißt es in der Mitteilung des Auktionshauses.
Ob das der Fall ist, werden die Verkäufer nach der Auktion am 20. März im dänischen Randers sehen. Liebhaber historischer Autos dürfte der „Fund“ zum Träumen anregen. Davon, dass auch in ihrem Bekanntenkreis ein Schatz schlummert, von dem sie noch gar nichts wissen – und dessen sich der Besitzer auch nicht so recht bewusst ist. (sp-x)