War das Design des ersten Elektrofahrzeugs, dem Born, noch an den Konzernbruder VW ID.3 angelehnt, ist jetzt deutlich mehr von dem zu erkennen, was Wayne Griffiths unter "100 Prozent Cupra-DNA" versteht: scharfe Linien, athletische Proportionen und ein gewisses Maß an Sportlichkeit. Der in der vergangenen Woche vorgestellte Tavascan zeigt damit deutlich, in welche Richtung es mit der Seat-Tochter in den kommenden Jahren gehen soll.
Ins Auge springen dabei auch die Scheinwerfer des Tavascan. Deren Dreiecksdesign dürfte sich auch in künftigen Modellen von Cupra zu finden sein, scheint damit doch ein optisch ansprechender Widererkennungsfaktor gefunden. Ein Lichtband am Heck unterstreicht das massive Erscheinungsbild des Tavascan, Außenspiegel und Türgriffe schließen bündig mit der Karosserie ab.
Cupra Tavascan (2024)
BildergalerieKeine Experimente bei der Technik
So nonkonform er sich nach außen gibt, so einheitlich ist das, was sich unter der zerklüfteten Karossiere befindet. Die Technik stammt aus dem modularen E-Antriebs-Baukasten von VW. Für den Tavascan heißt das ganz konkret: Es ist eine 77-kWh-Batterie verbaut, die mit bis zu 135 kW lädt, und es stehen zwei Motorisierungsvarianten zur Verfügung. Eine VZ-Version, mit Allrad und einer kumulierten Leistung von 340 PS, sowie eine weitere Version mit 286 PS, bei welcher der 109 PS starke Frontmotor fehlt. Letzteres wirkt sich positiv auf die Reichweite aus, 550 Kilometer soll der Tavascan dann schaffen.
Während viele Konkurrenten, insbesondere aus China, die Wärmepumpe längst zum Standard erhoben haben, ist sie im VW-Konzern nach wie vor aufpreispflichtig – so auch beim diesem Modell. Für zusätzliche Emotionen im Innenraum soll das Hifi-Soundsystem sorgen, das in Zusammenarbeit mit Sennheiser entwickelt wurde. Auch eine App soll es für den Tavascan geben, mit der sich die Klimatisierung steuern, das Fahrzeug entsperren oder ein Blick auf das Lademanagement werfen lässt.
Fertigung in China
Nächstes Jahr soll es dann so weit sein und der Tavascan vom Band rollen. Das in Barcelona designte SUV soll dabei in der chinesischen Provinz Anhui produziert werden und die dort bereits aufgebaute VW-Infrastruktur nutzen. Zum Preis macht Cupra derzeit noch keine Angaben, ausgehend vom Preis seines Bruders, dem VW ID.4 GTX kann man aber davon ausgehen, dass der Einstiegspreis des Tavascan die 50.000-Euro-Schwelle übersteigen wird.
Auch wenn der Preis noch nicht bekannt ist, die Ziele, die Cupra mit dem Tavascan anpeilt, sind es: 70.000 Stück sollen pro Jahr verkauft werden. Ein ambitioniertes, aber, mit Blick auf die starken Zahlen von Born und Formentor, auch ein durchaus realistisches Ziel.