Zwei statt bisher eine Topversion in der Enyaq-Modellfamilie. Die Nachfrage nach den sportlichen RS-Varianten ist groß, da kann die Verdoppelung für die VW-Tochter durchaus sinnvoll sein. Zum Enyaq RS iV Coupé gesellt sich ab Januar die etwas kastigere Normalversion mit etwas größeren Kofferraumvolumen, wobei der Unterschied marginal ausfällt, 585 bis 1.710 Liter stehen beim Coupé 570 bis 1.610 Liter gegenüber. Wer also unentwegt Waschmaschinen, Kühl- und sonstige Schränke transportiert, sollte eher zum normalen Skoda-SUV greifen. Ansonsten entscheidet der Geschmack. Und auch bei den Preisen tut sich nicht viel, mit rund 62.000 Euro Basispreis muss man in beiden Fällen rechnen.
Weitere Gemeinsamkeit: Wer hinter dem Steuer Platz genommen hat, bemerkt außer beim Blick in den Rückspiegel praktisch keinen Unterschied zwischen den beiden Sport-Stromern. Sprich: Auch der 4,65 Meter lange Enyaq RS iV wird von zwei E-Motoren mit zusammen 220 kW / 299 PS und einem maximalen Drehmoment von 460 Nm über alle vier Räder in Schwung gebracht. Auch seine Batterie hat eine Kapazität von netto 77 kWh. Er beschleunigt in 6,5 Sekunden von null bis 100 km/h und wird bei 180 Sachen abgeregelt. Den WLTP-Verbrauch gibt Skoda mit 16,9 bis 17,8 kWh pro 100 Kilometer an. Nach einer gut 100 Kilometer langen Testfahrt über spanische Autobahnen und Landstraßen zeigte das Display einen Wert von 21,5 kWh an – das ist im Rahmen vergleichbarer Elektroautos. Die Normreichweite liegt bei 517 Kilometern, mit unserem Verbrauch wären wir rund 350 Kilometer weit gekommen.
Der Enyaq ist vorne mit MacPherson-Federbeinen mit Dreiecksquerlenkern und hinten mit einer Mehrlenkerachse mit fünf Querlenkern und jeweils einem Torsionsstabilisator ausgestattet. Das Fahrwerk ist grundsätzlich recht straff abgestimmt, auch im Fahrmodus "Normal" zeigte der starke Tscheche auf welligen und buckligen Passagen wenig Verbindlichkeit. Im Sportmodus geht noch es einen Tick rauer zu – dafür reagieren aber auch die beiden E-Maschinen nochmals nachdrücklicher auf die Signale vom Fahrpedal.
Skoda Enyaq Coupe RS iV (2022)
BildergaleriePlatz für die Passagiere gibt es im Enyaq reichlich, die Bedienung ist erfreulicherweise einen Tick einfacher als beim eng verwandten VW ID.4. Intuitiv bedienbar ist zum Beispiel die Gangwahltaste in Form eines kleinen Knubbels auf dem Mitteltunnel. Und der Fahrer nimmt erfreut zur Kenntnis, dass er die Infotainment-Lautstärke ganz einfach am Lenkrad einstellen kann.
Bei der Innenausstattung bietet Skoda die Wahl zwischen der moderneren RS Lounge mit Carbon-Einlagen und der etwas konservativeren RS Suite mit Echtleder-Vollausstattung. Das Exterieur orientiert sich am ersten RS-Coupé. Sprich: Es gibt schwarze Karosserie-Akzente, ein beleuchtetes Kühlergrillgitter in Kristalloptik und 20- oder 21-Zöller im speziellen Aero-Design. Und natürlich wird auch der Neuzugang im giftigen Mamba-Grün angeboten.
Skoda Enyaq iV Coupé
BildergalerieMit dem ersten RS iV der Marke identisch ist auch noch ein bei jedem Elektroauto wichtiger Punkt: Die Zeit, die der Nutzer an der Ladestation verbringen muss. Skoda verspricht maximal 135 kW Ladeleistung und 36 Minuten für die Füllung des Akkus von zehn bis 80 Prozent. Wer den Stecker bei einem Ladestand von fünf Prozent einklickt, kann laut Hersteller 100 Kilometer Reichweite in sechs Minuten nachfassen. Zudem ist auch der Enyaq RS iV Plug & Charge-fähig: Stecker rein – und der Rest wird automatisch erledigt.
Im Januar 2023 öffnet Skoda nicht nur die Bestellbücher für den Neuzugang, fast gleichzeitig sollen auch die ersten Exemplare ausgeliefert werden.