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Markenausblick BMW M: Starker Erfolg mit schnellen Modellen

25.01.2018 09:00 Uhr
Das neueste Pferd im Stall: Der BMW M5.
© Foto: BMW

Die BMW-Tochter M GmbH will ihr Portfolio ausbauen. Neue, sogenannte Performance-Modelle bilden dabei den Hauptanteil. Mini und Rolls-Royce werden weiterhin nicht angerührt.

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Von Michael Specht/SP-X

Sag niemals nie. "Ein reines M-Modell mit Frontantrieb wird es nicht geben", ist sich der Geschäftsführer der M GmbH, Frank van Meel, angesprochen auf die sogenannte UKL2-Plattform der Einser- und zukünftigen Zweier-Baureihe, sicher. Sag niemals nie. Auch van Meels Vorgänger Dr. Friedrich Nitschke sagte über die Optionen von Allrad- oder Hybridantrieb für die Core-Modelle M3/M4 und M5: "Nein, wird es nicht geben."

Die Zeiten ändern sich. Jüngst wartete die M GmbH mit dem M5 auf. Die 600 PS starke Business-Limousine, noch immer unangefochtener Bestseller im Segment, geht im Frühjahr in den Handel. Unter dem Bodenblech steckt erstmals der neu entwickelte Allradantrieb M xDrive, den Frank van Meel lieber "Hinterradantrieb mit einer Extraportion Traktion" nennt. Denn für den Einsatz auf der Rennstrecke lässt sich die Vorderachse per Knopfdruck vom Antriebsmoment trennen. Spektakuläre Drifts unter Abrauchen der hinteren Reifen sind die Folge. Nicht zuletzt bekam M xDrive das "Go", weil die Ingenieure es schafften, den Allrad-M5 insgesamt leichter zu machen als seinen konventionellen Vorgänger. Leichtbau gehört zu den Kernkompetenzen der M GmbH.

Damit könnte eines Tages auch die Tür zum Hybridantrieb aufgestoßen werden. Infrage kämen hier wohl zunächst Mild-Hybridsysteme. Sie benötigen nur eine relativ kleine Batterie, was das Zusatzgewicht selbst nach strenger M-Philosophie in akzeptablen Grenzen halten würde. Prädestiniert hierfür wären in erster Linie sicherlich die X-Modelle, angefangen beim X3 M, der 2019 erstmals den berühmten Buchstaben am Heck tragen dürfte. Zweifellos ist davon dann auch der X4 betroffen, der kurz danach seinen Auftritt haben wird. Vermutlich noch Ende 2019 lässt die M GmbH den X5 M folgen, dessen Normalversion dieses Jahr von der Kernmarke BMW in den Verkauf gegeben wird.


BMW M5 (2018)

BMW M5 (2018) Bildergalerie

Kunden, denen die regulären M-Modelle nicht genügen, dürfen sich 2018 auf die Competition-Version des M5 freuen. Gleiches gilt für das Kompakt-Powermodell M2, dessen Erfolg sogar intern überrascht. Über 10.000 Exemplare fanden im vorigen Jahr Käufer. 2018 gesellt sich als Hommage an den legendären BMW 2002 turbo der mehr als 400 PS starke M2 Competition dazu. Eine noch spitzere Auslegung in Sachen Performance erfährt der M3 mit dem Kürzel CS. Dieses auf rund 1.200 Einheiten limitierte Sondermodell läutet das Ende der Produktion der aktuellen M3-Generation ein, die dieses Jahr endet.

M8 wird größter Kracher

"Competition und CS könnten auch für den nächsten M3/M4 ein Thema sein", so van Meel. Bis die Nachfolge-Generation auf der Straße sein wird, dauert es aber noch mindestens zwei Jahre. Denn erst Anfang 2019 geht der Serien-Dreier an den Start und gewöhnlich vergehen zwölf bis 15 Monate, bis ein M-Derivat vom Band rollt. Der größte Kracher, an dem die M GmbH derzeit Hand anlegt, ist der M8 (Vorstellung: 2019). Das Luxus-Coupé, das es auch als viertüriges Gran Coupé und als Cabrio geben wird, markiert die vorläufige Spitze der M-Modellpalette. Einzug hält der 600 PS starke Biturbo-V8 aus dem M5, eventuell mit elektrischer 48-Volt-Unterstützung. Im Renntrimm fährt der M8 GTE bereits dieses Jahr in Le Mans die Langstrecken-WM. Sein Debüt feiert der Wagen im Frühjahr in Daytona/Florida beim 24 Stunden Rennen.

Die Geschäfte der M GmbH laufen bestens. Dies spiegelt nicht nur die auf 400 Stück limitierte First-Edition des M5 zum Preis von knapp 140.000 Euro wider. Ausverkauft. Gegenüber 2010 mit 16.989 Einheiten hat sich der Absatz der BMW-Tochter bis heute auch gut vervierfacht. Bis Ende des Jahrzehnts erwartet van Meel sogar über 100.000 Einheiten. Den Beschleuniger spielen hier ganz klar die sogenannten Performance-Modelle. Sie sind zwischen den höchst motorisierten BMW-Modellen und den reinen M-Fahrzeugen positioniert. Machten sie 2012 noch rund ein Drittel des Volumens aus, liegen sie heute gleichauf – und dürften künftig davonziehen. "Wir planen mehr Performance-Modelle. Da ist noch viel Luft im Portfolio", sagt van Meel. Dieses Jahr dürfte der X2 M Performance dran sein und im kommenden Jahr erhält wohl erstmals auch der Dreier diese M-Variante. Viel Luft im Portfolio bedeutet allerdings nicht, die Group-Marken Mini und Rolls-Royce mit einzubeziehen. Frank van Meel: "Die sind tabu." Genauso wie die Touring-Modelle. Zwar gab es mal einen M5 Touring, doch in Zukunft geht man davon ab. Grund: Das USA-Geschäft nimmt 40 Prozent ein. Auch China entwickelt sich gut. Und in beiden Märkten mögen die Kunden keine Kombis.

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