Der elektrische Mercedes EQS verströmte bislang recht wenig klassisches Luxus-Flair. Ein vergleichsweise kleiner Design-Eingriff soll das nun ändern. Zudem erhält die Flaggschiff-Limousine knapp drei Jahre nach Marktstart ein Technik-Update.
Wichtigste optische Änderung: Der markentypische Stern wandert vom Kühlergrill wieder auf die Motorhaube – und zwar in der aufrechtstehenden Form, die im Mercedes-Portfolio zuletzt der konventionell angetriebenen S-Klasse vorbehalten war. Der extrem stromlinienförmige EQS gewinnt so deutlich an Kontur und kommt dem klassischen Oberklasse-Styling der Marke ein Stück näher.
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Hinzu kommen einige kleinere Änderungen im Innenraum, etwa galvanisierte Chrom-Rahmen für die Lüftungsdüsen an der B-Säule oder eine auf Wunsch umklappbare Beifahrersitzlehne, um den Freiraum auf dem Fahrgastplatz im Fond zu erhöhen. Außerdem gibt es nun besonders bequeme Executive-Sitze, die die bisherige Kritik an fehlendem Business-Class-Komfort auf höchstem Niveau verstummen lassen sollen.
Mercedes-Benz EQS (2024)
BildergalerieIm Batterieabteil unterhalb der Passagiere wächst der maximale Energiegehalt des Akkus von 108,4 auf 118 kWh, was für einen spürbaren Reichweitenzuwachs bei allen Varianten sorgt. Das sparsamste Modell, der EQS 450+, soll statt bislang 780 Kilometer nun bis zu 822 Kilometer weit kommen – aktuell der Rekordwert auf dem deutschen Markt. Gleichzeitig hat Mercedes die Anhängelast angehoben: Statt überschaubarer 750 Kilogramm darf der Luxusgleiter nun 1.700 Kilogramm an den Haken nehmen.
Weitere Neuerungen betreffen die Fahrerassistenzsysteme. Der Abstandstempomat beherrscht nun auch den automatischen Spurwechsel und überholt langsam vorausfahrende Fahrzeuge automatisch. Voraussetzung sind eine mindestens zweispurige Autobahn mit erkennbaren Spurmarkierungen sowie eine gefahrene Geschwindigkeit zwischen 80 und 140 km/h.
Die Preise will Mercedes auf dem aktuellen Niveau halten, die Basisversion der E-Limousine gibt es aktuell für rund 110.000 Euro. Die relativ umfangreichen Eingriffe sollen die weltweite Nachfrage nach dem Prestige-Stromer der Stuttgarter ankurbeln, der bislang wohl hinter den Erwartungen des Konzerns bleibt. Das Nachjustieren kommt zur rechten Zeit: Angesichts neuer Herausforderer aus China dürfte der Wettbewerb im elektrischen Luxus-Segment künftig noch härter werden.