Mercedes hat mit dem Vito einen so genannten Mid-Size-Van präsentiert, der in der Klasse der mittelgroßen Lieferwagen auf harte Konkurrenz trifft. Nicht nur VW transportiert mit, auch Toyota, Nissan, Opel, Renault und viele andere werben um die Fuhrparks der Firmen rund um den Globus. Für den neuen Vito hält Volker Mornhinweg nur Superlative bereit. "Er ist der Stärkste, der Effizienteste, der Sicherste und der Robusteste", klotzt der Verantwortliche für die kleineren Nutzfahrzeuge und betont noch den gesenkten Einstiegspreis von unter 18.000 Euro netto. "Auch damit hängen wir die Konkurrenz ab."
Die nüchternen Fakten bestätigen das neue Selbstbewusstsein der ewigen Nummer zwei im Transporter-Business. Als einziger seiner Art stehen für den Kastenwagen drei Längen, zwei Radstände und drei Antriebssysteme bereit. Als sogenannter Vito "Mixto" kombiniert er zwei Sitzreihen mit einem großen, fensterlosen Laderaum dahinter. Und als "Tourer" mutiert er zum Kleinbus mit bis zu acht Sitzplätzen.
Vor allem die Entscheidung, den Vito neben den bekannten Versionen mit Heck- oder Allradantrieb auch als Fronttriebler anzubieten, ist clever. Der Wegfall der schweren Kardanwelle spart Gewicht und Produktionskosten, so dass kleine Dieselmotoren (1,6 Liter Hubraum, 88 oder 114 PS) zum flotten und sparsamen Fortkommen (bis 170 km/h) ausreichen. Die Triebwerke hierfür liefert Kooperationspartner Renault. Diese preisgünstige Vito-Variante ist vor allem für die Kunden gedacht, die Platz brauchen, aber keine besonders schweren Lasten bewegen müssen.
Schwereres Transportgut oder den Anhängerbetrieb übernehmen dann die heckgetriebenen Varianten, bei denen der aus verschiedenen Mercedes-Pkw bekannte 2,1-Liter-Diesel (136 bis 190 PS) zum Einsatz kommt, wobei die mittlere Leistungsstufe (163 PS) mit 5,7 Litern auf 100 Kilometer auch der sparsamste Neuling ist. Edelster Vito ist der Allradler, der serienmäßig mittels einer Siebengang-Automatik geschaltet wird.