Das Wichtigste zuerst: Das Alleinstellungsmerkmal des Nissan Qashqai ist das e-Power-System. Dieses System besteht aus einem 1,5-Liter-Dreizylinder-Turbomotor mit 116 kW / 158 PS und einem Elektromotor mit 140 kW / 190 PS. Der Verbrennungsmotor übernimmt dabei ausschließlich die Rolle eines Generators, wohingegen der eigentliche Antrieb der Räder allein durch die E-Maschine erfolgt.
Nissan Qashqai Test (2023)
BildergalerieDie Fortbewegung des Fronttrieblers erfolgt daher kontinuierlich elektrisch (ohne per Kabel laden zu müssen). Abhängig von der Fahrsituation regelt der Wechselrichter den Energiefluss zur 2,1-kWh-Batterie, zum Elektromotor oder bei erhöhter Leistungsanforderung zu beiden Komponenten.
Das Ergebnis dieses ungewöhnlichen Antriebskonzeptes: Zwar vibriert der Motor vor allem nach dem Start etwas und macht sich beim Beschleunigen akustisch bemerkbar. Nichtsdestotrotz gefällt dieses Antriebskonzept, da die maximalen 330 Newtonmeter Drehmoment dem Wagen auch ausreichende Elastizität und Durchzug verschaffen. Auch das Zusammenspiel mit der Automatik harmoniert meistens gut, Drehzahlerhöhung und Geschwindigkeitszunahme gehen (meist) Hand in Hand.
Zudem ist der Nissan Qashqai recht sparsam unterwegs: Bei ambitionierter Fahrweise sind es trotzdem nach reichlich unter sieben Liter, wer seinen Gasfuß zügelt, dürfte eine 6 vor dem Komma stehen haben. Wer seinen Gasfuß dagegen bei Bremsen schonen will, wähle das One-Pedal-Driving per Tastendruck aus – der Wagen rekuperiert sehr stark bis fast zum völligen Stillstand; diese Funktion ist allerdings Geschmackssache.
Nissan Ariya Fahrbericht (2022)
BildergalerieDefinitiv eine oder gar zwei Nummern respektive Zoll zu groß sind allerdings die montierten 235/45 20-Zoll-Leichtmetallfelgen. Die verleihen dem Qashqai zwar eine beeindruckende Seitenansicht, lassen den Wagen aber doch zu hart abrollen. Vor allem auf nicht pfleglich behandeltem Asphalt macht sich die Härte des Japaners dann bemerkbar. Die 500 Euro Aufpreis für die Riesenfelgen können sich Dienstwageberechtigte sich also guten Gewissens sparen.
Gar nicht zu groß bzw. respektive zu viel ist das Raumgefühl. Sowohl auf den vorderen Plätzen als auch im Fond fühlen sich die Insassen pudelwohl und erfreuen sich am wertig wirkenden Interieur und der einwandfreien Verarbeitung der Materialien. Zum Wohlgefühl trägt auch das große Panoramadach bei.
Dienstwagenfahrer freuen sich darüber hinaus über das sehr praktische Verstauungssystem „Flexiboard“ im Kofferraum: Die beiden Elemente des doppelten Bodens lassen sich leicht herausnehmen und vertikal einsetzen: So kann beispielsweise eine Trennwand errichtet werden, um das Gepäck vor dem Verrutschen zu bewahren. Zudem bietet es sechs Verzurrösen für die Ladungssicherung.
Vielfahrer freuen sich vermutlich auch angesichts der mega-komfortablen, üppig gepolsterten Sitze: Fahrer- und Beifahrersitz bieten einen 4-fach verstellbare Lordosenstütze, Sitzheizung sowie eine Massagefunktion. Bei letzterer dürften die Druckpunkte und -wellen gerne noch etwas intensiver ausfallen.
Nissan X-Trail Fahrbericht (2023)
BildergalerieUnd wer viel unterwegs ist, muss erreichbar sein – für dieses Anliegen bietet Nissan nicht nur eine induktive Smartphone-Ladeschale, sondern auch ein einwandfrei funktionierende wireless Apple CarPlay Funktionalität. Wer lieber auf sein Kabel vertraut, findet USB-Slots (Typ A und C) vorne wie hinten. Auch die Spracherkennung gibt keinen Anlass zu Tadel, der 12,3 Zoll große Bildschirm lässt leicht auch während der Fahrt bedienen, die Bedienung gibt keine Rätsel auf, die 360 Grad Around Monitor mit Bewegungserkennung bietet auch dank Vogelperspektive einen guten Überblick beim Rangieren aus engen Lücken und Parkplätzen. Genauso gut gefällt auf langen Fahrten das Bose Premium Soundsystem, das den Innenraum wohlig-ausgeglichen beschallt.