Zwei Wochen stellen uns Hersteller gewöhnlich einige ihrer Produkte zu Testzwecken zur Verfügung. Je nach Terminkalender bleibt den einzelnen Redakteuren dann Zeit für mehr oder weniger ausgiebige Probefahrten. Diesmal kamen nur zwei Redakteure in den Genuss des Celica-Nachfolgers Toyota GT86.
Der gemeinsam mit Subaru gebaute Sportwagen mit Boxer-Frontmotor und Hinterradantrieb richtet sich laut Pressemappe "mit seiner konsequenten Fokussierung auf den Fahrer und mit seinem unvergleichlich präzisen Ansprechverhalten auf Gas- und Lenkbefehle an all jene, denen Autofahren in erster Linie Leidenschaft bedeutet". Wie Sie dem Notizblock entnehmen können, ist ein asp-Redakteur offenbar besonders leidenschaftlich. Hier die Eindrücke der Redaktionsmitglieder – natürlich absolut subjektiv!
Peter Diehl
Pro:
- Antriebsstrang nach klassischem Muster: vorn längs eingebauter Vierzylinder-Ottomotor in Boxer-Anordnung, Sechsgang-Schaltgetriebe, Heckantrieb.
- Mechanikers Traum: alle Nebenaggregate und Komponenten mit Servicerelevanz, abgesehen von den Zündkerzen, sind frei zugänglich.
- Einfach und schnörkellos, aber grundsolide aufgebauter 2+2-Sitzer mit zeitgemäßer Sicherheitstechnik.
- Fahrbarkeit signifikant besser als die Nenndaten es vermuten lassen (205 Nm bei 6.400 bis 6.600/min, 147 kW bei 7.000/min).
- Fahrverhalten, das Altherrenfahrer zu Sportlern mutieren lässt (Ort der Verwandlung: Stoderzinken-Straße bei Gröbming/Österreich).
- 16-Zoll-Räder sorgen bei sehr straffer Fahrwerkabstimmung für einen Rest von Fahrkomfort auf Langstrecken.
- Auch ohne elektrische Verstellung hervorragend passende Sportsitze und superflach eingebaute Lenksäule.
- Porsche-ähnliche Instrumentierung (zentraler Drehzahlmesser, digitale Geschwindigkeitsanzeige) und Ergonomie.
- Selten geworden: Seitenfenster können bis 120 km/h offen bleiben, ohne dass die Frisuren der Insassen leiden.
- Kurzum: der erste neu entwickelte Pkw seit rund zwei Jahrzehnten, den ich kaufen würde!
Contra:
- Empfehlung für Käufer: originale Hupe mit oberpeinlichem Ton gegen Zweiklanghorn aus dem Mercedes-Benz-Ersatzteilregal tauschen, das Originalteil aber konservieren und lagern, denn der GT 86 hat Klassikerpotenzial.
- Weglassen des Heckspoilers würde weder Optik noch Fahrverhalten negativ beeinflussen.
Niko Ganzer
Pro:
- Mit dem Fahrzeug machen selbst lang gezogene Kurven Spaß!
- Schönes Innenraumdesign mit viel Sportwagenflair.
- Überraschend großer Kofferraum.
Contra:
- Sehen Vorausfahrende auf der Autobahn den GT86 im Rückspiegel, machen sie bereitwillig Platz, müssen aber mitunter sehr lange warten, bis sie das Fahrzeug tatsächlich überholt. Oder kurz gesagt: Das Auto macht mehr Laune auf der Landstraße.
- Ich habe nichts gegen viele Schaltvorgänge, die sollten dann aber bitte leichtgängiger sein als bei diesem Sechsgang-Getriebe. (asp)
Mari Borgan