Die Beliebtheit von Oldtimern in Deutschland ist ungebrochen. Die Zahl klassischer Automobile mit H-Kennzeichen (über 30 Jahre alt) ist in diesem Jahr um zehn Prozent auf 360.000 gestiegen, sagte Götz Knoop vom Bundesverband der Clubs klassischer Fahrzeuge (DEUVET) am Donnerstag in Friedrichshafen am Bodensee. Den direkten und indirekten Umsatz mit Oldtimern bezifferte er auf rund sechs Milliarden Euro. Oldtimer würden in der Öffentlichkeit sehr akzeptiert und als Kulturgut angesehen, sagte Klaus Halder, Chef der "Meilenwerk"-Oldtimerzentren und Koordinator des Parlamentskreises Automobiles Kulturgut im Bundestag. Hier haben sich rund 40 Abgeordnete aller Fraktionen sowie Experten aus der Szene zusammengeschlossen. Der Anteil klassischer Autos an der Fahrleistung sämtlicher Fahrzeuge in Deutschland liege deutlich unter einem Prozent, sagte Halder. "Der Markt hat sich schön entwickelt", sagte Knoop zum Oldtimerboom. Alte Autos seien aber kein Vergnügen nur für Reiche. 74 Prozent der anerkannten Klassiker hätten einen Wert von unter 15.000 Euro. In den vergangene Jahren hätten vor allem Autos wie der 2 CV (Ente) oder der Fiat 500 prozentual im Wert am stärksten zugelegt. Eine Geldanlage mit Wertsteigerung seien Oldtimer aber nur in Ausnahmefällen, sagte Halder. Man brauche eine detaillierte Marktkenntnis. "Das ist kein Anfängergeschäft", sagte der Oldtimerspezialist. (dpa)
Oldtimer in Deutschland: Milliardenmarkt und Kulturgut
Die Oldtimer-Branche beziffert den Umsatz auf rund sechs Milliarden Euro jährlich. 74 Prozent der anerkannten Klassiker hätten einen Wert von unter 15.000 Euro.