Vor dem Hintergrund der Abwrackprämie hat der TÜV Süd auf der diesjährigen Retro Classics in Stuttgart (13. bis 15. März) Experten aus der Branche zusammengerufen, um über die Frage zu diskutieren, wie gefährdet das Kulturgut Auto ist. Die Abwrackprämie, so fürchten viele Oldtimerfreunde, könnte zu einem Sterben der Klein- und Mittelklassewagen aus den 90er Jahren führen. "Gerade Fahrzeuge aus den Neunzigern werden nun frühzeitig in den Ruhestand geschickt oder in Länder der ehemaligen UdSSR ausgebürgert", befürchtet Matthias Gerst, Oldtimerexperte bei TÜV Süd Auto Service. Knapp 600.000 Fahrzeuge fielen so aus dem Bestand. "Bei den Young- und Oldtimern werden wir diesen 'Prämienknick' sicher in ein paar Jahren bemerken", so Gerst zu den Problemen der Zukunft. Johann König, der beim ADAC für die Koordination ADAC Oldtimeraktivitäten zuständig ist, teilt die Meinung von Gerst nicht: "Ich denke nicht, dass die Abwrackprämie die Oldtimer und Youngtimer betreffen wird." Seiner Meinung nach werden sich die 600.000 geförderten Verschrottungen bei insgesamt 16 Millionen Fahrzeugen über neun Jahren, kaum auswirken. Dem stimmt auch asp-Redakteur Peter Diehl zu. "Eine Gefahr für die Oldtimerszene sehe ich angesichts des beschränkten Fördervolumens nicht."
TÜV Süd: Expertentalk auf der Retro Classics
Auf der Retro Classics, die vom 13. bis 15. März in der neuen Messe Stuttgart stattfand, diskutierten Branchenkenner – darunter auch asp-Redakteur Peter Diehl – über die Auswirkungen der Abwrackprämie auf den Old- und Youngtimerbestand. Auch unsere "Frage der Woche" dreht sich um einen möglichen "Prämienknick".