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Yamaha-Sportwagenstudie: Für tiefe Befriedigung

03.11.2015 11:00 Uhr
Yamaha Sportwagenstudie
Verraten wird, dass der Zweisitzer 3,90 Meter lang und nur 1,17 Meter hoch ist. 750 Kilogramm soll er auch die Waage bringen. Ein Leichtgewicht also, mit dem sicher eines der stärkeren Triebwerke aus einem der hauseigenen Superbikes kein Mühe haben dürfte.
© Foto: Peter Maahn/SP-X

Der Motorradhersteller Yamaha könnte bald unter die Autobauer gehen. Auf der Tokio Motor Show zeigen die Japaner einen aufregende Sportwagen-Studie im Bonsai-Format, an dem ein früherer Formel-1-Designer mitgearbeitet hat. Über eine Serienfertigung ist noch nicht entschieden.

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Von Peter Maahn/SP-X

Ob Keyboards, Klaviere oder Konzertflügel für die Hausmusik, ob Wasserpumpen oder HiFi-Anlagen, ob Bootsmotoren oder heiße Renner auf zwei Rädern: Immer steht Yamaha drauf. Bald soll der Name auch mit vier Rädern in alle Welt transportiert werden. Auf der Tokio Motor Show zeigt das als Motorradhersteller berühmte japanische Unternehmen seine Idee vom einem zweisitzigen Sportwagen.

Der durchaus aufregend gestylte Yamaha hat noch keinen Namen. "Sports Ride Concept" wird die Studie genannt, die Yamaha-Präsident Hiroyuki Yanagi jetzt enthüllte. Der Chef bemüht in der Hommage an die Arbeit seiner Designer auch ein Stück japanische Kultur. "Kando" sei das Zauberwort, was übersetzt soviel bedeutet wie das "gleichzeitige Gefühl tiefer Befriedigung und intensivem Vergnügen". Verhüllt lässt Yanagi aber nähere Details des schon rein optisch rasanten Sportmobils. Verraten wird, dass der Zweisitzer 3,90 Meter lang und nur 1,17 Meter hoch ist. 750 Kilogramm soll er auch die Waage bringen. Ein Leichtgewicht also, mit dem sicher eines der stärkeren Triebwerke aus einem der hauseigenen Superbikes kein Mühe haben dürfte.

Viele Optionen noch offen

Welcher Motor genau für einen künftigen Yamaha-Sportwagen zu Wahl stehen könnte und ob es bei der Idee eines Mittelmotor-Konzepts bleibt, wird nicht verraten. Auf jeden Fall aber werden die Hinterräder angetrieben. Auch Ingenieur Masato Suzuki, dessen Arbeitsplatz im hauseigenen Technologie-Center in Shizuoka beheimatet ist, hält sich bedeckt: "Da sind viele Lösungen vorstellbar", erklärt er ausweichend. Er betont aber, dass das Innenleben des Renners auf dem sogenannten "IStream"-Chassis basiert. Es besteht aus einer Mischung aus Karbon und Stahl, das sich für verschiedene Fahrzeugformen eignet. Ein E-Mobil, das der ersten Smart-Generation verblüffend ähnlich sieht und schon viele Testkilometer hinter sich hat, ist ebenso möglich wie ein kompakter SUV. Der Rahmen, der zusammen mit dem früheren Formel-I-Designer Gordon Murray entwickelt wurde, zeichnet sich durch geringes Gewicht bei gleichzeitig hoher Steifigkeit aus.

Das würde gut zu einem Kart-ähnlichen Sportwagen passen. Noch dazu, wenn der ein wenig an einen Lotus erinnert und durch die stark gepfeilte Fronthaube mit Formel-1-Nase sogar den Vergleich mit einem geschrumpften Ferrari zulässt. Auch eine entfernte Verwandtschaft zu einem McLaren klingt an. Schließlich konstruierte Murray einst Supersportwagen McLaren F1. Durchaus edel jedenfalls ist der liebevoll gestaltete Innenraum mit frei schwebenden Instrumenten und Sportsitzen, die nicht nur gut aussehen, sondern auch sicheren Seitenhalt versprechen. Zu guter Letzt grüßt der vierrädrige Yamaha die künftig just überholten Normalfahrer mit einem zwischen den Rückleuchten hochgesetzten Doppelauspuff.

Über die Chancen zur Verwirklichung will sich Techniker Suzuki, der wegen seines konkurrierenden Familiennamens nach eigener Aussage oft belächelt wird, nicht äußern. Schließlich verrät er aber doch, dass die Überlegungen für eine Autoproduktion unter dem Namen Yamaha durchaus ernsthaft sind. Für einen von Haus aus zurückhaltenden Japaner fast schon ein Geständnis.

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