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100 Jahre Ford Deutschland: Meisterstücke und bröckelnde Denkmäler

16.01.2025 06:52 Uhr | Lesezeit: 3 min
Bezahlbarer Sechszylinder-Luxus – der 1972 lancierte Ford Granada.
© Foto: Ford

Nicht in Köln, sondern in Berlin begann vor 100 Jahren die Geschichte von Ford Deutschland. An der Spree ließ Henry Ford sein legendäres Model T montieren, ehe in Köln Baureihen wie Taunus, Capri und Fiesta die Marke Ford auf Platz drei im deutschen Zulassungsranking katapultierten. Heute aber kriselt es bei Ford-Pkw.

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Kurzarbeit und drohende Massenentlassungen in Köln, die Stromer Capri und Explorer zu wenig gefragt: Ausgerechnet zum 100. Gründungstag von Ford Deutschland trüben schlechte Nachrichten die Feierlaune. Dabei steht der Name Ford wie VW und Opel für die Geschichte bezahlbarer Volksautos.

Gründungsvater Henry Ford gefiel sich in der Rolle des Visionärs, weshalb er das weltweit erste Fließband-Fahrzeug, das legendäre Model T, ab 1925 auch in Deutschland produzieren wollte. Ambitionen, die er mit einem Montagewerk im Berliner Westhafen inklusive Spreeanbindung realisierte.


100 Jahre Ford in Deutschland

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Wie Adenauer Ford lockte

Auch wenn diese Zahlen Wunschdenken blieben, gelang Ford der Sprung auf Platz drei in der deutschen Pkw-Produktion. Mit beliebten Baureihen wie Taunus und Transit, später dann Escort, Capri, Granada, Fiesta, Mondeo und Focus, aber auch mit SUV verankerte sich Ford in Deutschland als Massenmarke, und der Transit überholte sogar VW Bulli & Co.

Bei den Pkw gelang dem Ford Focus der größte Erfolg: Ende der 1990er avancierte der Kompakte zum meistverkauften Auto der Welt. Trotzdem endet die Karriere des Focus 2025, so wie zuvor schon Fiesta, Mondeo und andere Traditionstypen eingestellt wurden. Nach 100 Jahren verabschiedet sich Ford von der Rolle des Vollsortimenters, der US-Konzern will seine Kölner Tochter als „Electric Vehicle Center“ zukunftsfit machen. Vorerst aber fahren die Stromer Absatzprobleme ein.


Ford Puma Gen-E

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Ford hatte einmal fast 20 Prozent Marktanteil

Daran ändern auch die von Verbrennermodellen vertrauten Namen Mustang (Mach-E), Explorer, Capri und Puma (Gen-E) vorläufig nichts, die Autokäufer goutieren die elektrische Ford-Phalanx noch nicht genug. Der Kompakt-SUV Kuga bleibt zwar ebenso wie der Puma mit Verbrenner beliebt, aber den Absturz von Ford auf unter 100.000 Einheiten und nur 3,5 Prozent Marktanteil in Deutschland im Jahr 2024 konnte dieses Duo nicht stoppen.

Kaum zu glauben, dass sie in Köln einst über eine halbe Million gebaute Autos pro Jahr und 18,5 Prozent Marktanteil feierten, erstmals 1965, als das bundesdeutsche Wirtschaftswunder seinen Zenit erreichte und Ford plötzlich sowohl VW als auch Opel unter Druck setzte.


Ford Explorer Test (2024)

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Wie der Ford Scorpio floppte

Flops gehörten dazu, vor allem, wenn es sich um amerikanische Ideen handelte. So der Scorpio von 1995 in rundlichen US-Formen, der ausladende Van Windstar (1998) oder das aus den USA importierte Coupé Probe (1993). Auch der Name Explorer – heute schmückt er das erste in Köln gebaute vollelektrische SUV – stand seit den 1990ern für einen großen SUV, der sein Revier zwischen New York und Los Angeles fand und hierzulande kaum verfing.

Trotzdem wollen sie in Köln mit amerikanischem „Adventurespirit“ in die vollelektrische Zukunft fahren, dafür steht seit 2021 auch der Mustang Mach-E. Immerhin: Der neue Capri zitiert den Namen seines 1,9-Millionen mal verkauften europäischen Vorfahren, und als SUV-Coupé versucht er wie einst Familien ins Herz zu treffen.

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