Der Stuttgarter Autobauer Daimler wehrt sich gegen den Vorwurf, die Abgasreinigung seiner Dieselfahrzeuge mit illegalen Mitteln manipuliert zu haben. Die Regulierung der Abgasreinigung sei eine technisch und rechtlich hochkomplexe Frage, teilte der Autobauer am Freitag mit. "Auf Basis der uns vorliegenden Informationen würden wir gegen den Vorwurf einer illegalen Abschalteinrichtung durch das KBA mit allen rechtlichen Mitteln vorgehen."
Das Kraftfahrtbundesamt (KBA) nimmt angesichts neuer Vorwürfe gegen Daimler Fahrzeuge des Herstellers in die Prüfung, wie ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums am Freitag in Berlin sagte. Dies folge aus einem Gespräch der Untersuchungskommission des Ministeriums zum Diesel-Skandal mit Konzernvertretern am Donnerstag.
Ein Daimler-Sprecher wies die Darstellung zurück, bei dem Treffen sei dem Unternehmen mit einer Rückrufaktion gedroht worden. Der "Spiegel" hatte dies zuvor berichtet. Das Ministerium teilte mit, Daimler habe bei dem Treffen seine Position dargestellt, sich rechtskonform zu verhalten. Das Unternehmen wiederum sicherte zu, weiterhin in vollem Umfang mit den Behörden zu kooperieren.
Nach Informationen von "Süddeutscher Zeitung", WDR und NDR könnten mehr als eine Million Daimler-Fahrzeuge mit einer Software programmiert sein, die Abgaswerte manipuliert. Betroffen seien zwei Motorklassen, die nun vom KBA gesondert untersucht werden sollen. (dpa)