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Abgas-Skandal: Kieler Minister für Kosten-Drittelung bei Diesel-Nachrüstungen

07.08.2018 11:17 Uhr
Nach Ansicht von Bernd Buchholz, Verkehrsminister Schleswig-Holstein, sollen sich in puncto Diesel-Nachrüstung auch die Autobesitzer beteiligen.
© Foto: picture alliance/Carsten Rehder/dpa

Autofahrer sollen die Nachrüstung von Dieselfahrzeugen mitbezahlen, sagt Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Bernd Buchholz. Er hält das auch für vermittelbar. Der FDP-Politiker nennt dafür zwei Gründe.

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Die Kosten für eine Hardware-Nachrüstung von Dieselautos müssen sich nach Ansicht des schleswig-holsteinischen Verkehrsministers Bernd Buchholz Industrie, Bund und Autobesitzer teilen. "Denn ich sehe keine Handlungsgrundlage dafür, die Nachrüstung allein der Autoindustrie aufzubürden", sagte der FDP-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. "Klar ist aber auch, dass diejenigen Konzerne, die ihre Abgas-Software manipuliert haben, ihre Mogelpackungen auch auf eigene Kosten wieder beseitigen müssen."

Angesichts der aus seiner Sicht unzureichenden Konsequenzen aus dem Diesel-Gipfel von Politik und Autoindustrie vor einem Jahr bekräftigte Buchholz die Forderung nach einer zügigen Nachrüstung von Dieselfahrzeugen. "Wenn wir den Stickoxid-Ausstoß wirklich wirksam eindämmen und Fahrverbote wie in Hamburg oder Stuttgart verhindern wollen, dann brauchen wir dringend eine Hardware-Nachrüstung der Modelle mit Euro-4- und Euro-5-Norm." Das sei der effektivste Weg, die Innenstädte sauberer zu bekommen.

Software-Updates packen das Problem nicht bei der Wurzel

Die Autohersteller hatten nach dem Treffen mit der Bundeskanzlerin im August vergangenen Jahres zugesagt, freiwillig 5,3 Millionen Fahrzeuge über Software-Updates sauberer zu machen. "Ich glaube weder, dass dieses Ziel bis Jahresende erreicht wird, noch dass damit das Grundproblem bei der Wurzel gepackt wird", sagte Buchholz. Er erinnerte daran, dass auch im Kieler Zentrum Diesel-Fahrverbote drohen. Bislang gibt es Fahrverbote in Teilen Hamburgs, Stuttgart plant Einschränkungen für ältere Diesel ab 2019.

Eine Drittel-Aufteilung der Kosten von Hardware-Nachrüstungen ist aus Sicht von Buchholz auch den Autobesitzern klar vermittelbar. Schließlich hätten die Besitzer von Euro-4- oder Euro-5-Diesel ihre Fahrzeuge in Kenntnis der hohen Stickoxid-Werte gekauft. "Und sie würden durch die Nachrüstung den Wert ihrer Fahrzeuge deutlich steigern."

Die Hardware-Nachrüstung von Diesel-Autos ist aber selbst innerhalb der Bundesregierung umstritten. Während Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) forderte, die Autoindustrie könne Milliardenbeträge dafür schultern, lehnt Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) Hadware-Nachrüstungen ab. (dpa)

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KOMMENTARE


R. Luft

07.08.2018 - 16:54 Uhr

Entweder ist dieser Minister sein Ministergehalt nicht wert oder er ist von der Automobilindustrie gekauft. Wer hat denn hier jahrelang betrogen und wer hat jahrelang weggeschaut? Ja, es waren die Autokonzerne und die Politiker, unterstützt durch die sogenannten Experten (sollte Unwort des Jahres werden), nicht die Besitzer der Dieselfahrzeuge. Diese haben die Fahrzeuge im guten Glauben, etwas für die Umwelt tun, gekauft, obwohl die Fachleute??? wussten, es aber verschwiegen haben, dass der heutige Diesel gerade für den Stadtverkehr völlig ungeeignet ist.


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