Der ADAC hat gefordert, die Erhöhung der Prüfgebühr bei Überschreitung des HU-Termins wieder abzuschaffen. Für eine erweiterte technische Prüfung gebe es keinen Grund, "sie füllt lediglich die Kassen der Prüforganisationen", kritisierte der Club in einer Mitteilung vom Mittwoch.
Autofahrer, die ihren Pkw mehr als zwei Monate zu spät zur Hauptuntersuchung (HU) vorfahren, müssen seit dem 1. Juli 2012 eine rund 20 Prozent höhere Gebühr für eine Ergänzungsprüfung bezahlen (wir berichteten). Eine Stichprobe bei allen großen Prüforganisationen hat laut ADAC allerdings ergeben, dass bei Überziehung des Termins gar kein technischer Check stattfindet, der über die normale HU hinausgeht.
Der Verband der Technischen Überwachungs-Vereine (VdTÜV) wies die Vorwürfe zurück. "Mit wachsendem zeitlichen Abstand zwischen zwei Hauptuntersuchungen steigt die Mängelhäufigkeit an, weshalb eine vertiefte HU vorgesehen ist. Ihr zusätzlicher Umfang hängt vom Zustand des Fahrzeugs ab und liegt im Ermessen des Prüfers", sagte Pressesprecher Johannes Näumann gegenüber asp-Online. Für diesen Mehraufwand habe der Gesetzgeber pauschal eine erhöhte Gebühr vorgesehen, die eine zusätzliche Belastung von netto 5,56 bis 8,70 Euro bedeute. Im Gegenzug gelte die neue Plakette aber volle zwei Jahre vom Tag der Untersuchung an und werde nicht mehr wie bisher auf den abgelaufenen Termin zurückdatiert.
Aus Sicht des ADAC reichen die ohnehin vorgesehenen Strafen aber aus. Der Bußgeldkatalog sieht eine Zahlung von mindestens 15 Euro vor. Bei über acht Monaten drohen mindestens 40 Euro sowie zwei Punkte in Flensburg. "Jeder Autofahrer kann sich sowohl das fällige Bußgeld, als auch den Mehraufwand bei der HU sparen, indem er die gesetzlich vorgeschriebenen Fristen einhält", empfahl dagegen Näumann. (ng/dpa)
ADAC vs. TÜV: Streit um Zusatzgebühren bei verspäteter HU

Der VdTÜV wehrt sich gegen den ADAC-Vorwurf, eine erhöhte Prüfgebühr bei Überschreitung des HU-Termins fülle lediglich die Kassen der Prüforganisationen.
K.Klose