Auf dem deutschen Markt entwickelte sich Alfa über die letzten Jahre recht gut. 2023 verkauften die Italiener fast 6.200 Fahrzeuge, ein Plus von 70 Prozent gegenüber 2022. Ein Wert, der sich im vergangenen Jahr bestätigte, 6.098 Einheiten waren es am Ende.
Der Anstieg ist vor allem dem Kompakt-SUV Tonale zu verdanken. Weiteren Schub verspricht im Segment darunter der Junior. Das anfangs als Milano bezeichnete City-SUV und erstes Elektromodell (BEV) der Marke teilt sich die Plattform mit dem Jeep Avenger und Fiat 600. Die gemeinsame Produktion erfolgt in Tichy in Polen.
Alfa Romeo Junior Ibrida
BildergalerieAn einer langfristig elektrischen Ausrichtung hält Alfa Romeo weiterhin fest. „Die einzige Möglichkeit der individuellen Mobilität, den CO2-Ausstoß zu senken, sind BEV“, so Imparato gegenüber der Automobilwoche. Allerdings dürfte man das Engagement der sinkenden Nachfrage nach E-Autos anpassen. Gut möglich, dass das ursprüngliche Ziel, schon ab 2027 in Europa, den USA und in China ausschließlich rein elektrische Modelle anzubieten, nach hinten geschoben wird.
So werden aller Voraussicht Stelvio und Giulia in neuer Generation nächstes und übernächstes Jahr nicht ausschließlich als Stromer in den Markt gehen, sondern alternativ auch mit elektrifizierten Benzinern inklusive Plug-in-Hybriden zu haben sein. Zumindest erlaubt dies aus technischer Sicht die neue Stellantis-Plattform STLA Large.
Die Strom-Variante sieht eine 800-Volt-Architektur, Reichweiten von über 700 Kilometer und Ladeleistungen von über 300 kW vor. So sollen lediglich 18 Minuten vergehen, um den Akku von 10 auf 80 Prozent seiner Kapazität zu bringen. Es gibt Hinterrad- und Allradantrieb. Die Motorleistungen liegen zwischen 250 und 700 kW. Letzteres dann verpackt unter dem traditionellen Alfa-Kleeblatt-Beinamen Quadrifoglio.
Alfa Romeo Junior Veloce Test (2024)
BildergalerieWelche Benziner für Stelvio und Giulia zum Einsatz kommen, bleibt vorerst Spekulation. Es hängt zum einen davon ab, welche Motoren sich fit für Euro 7 machen lassen. Zum anderen muss Alfa seinen CO2-Ausstoß drastisch reduzieren und plant angeblich einen Benzin-Hybrid mit Range-Extender. Die Kehrseite: Das Ende des kernigen Dreiliter-V6 dürfte damit besiegelt sein.
Unstrittig ist, dass der nächste Stelvio erneut ein SUV wird. Bei der Giulia scheiden sich die Geister. Eine klassische Three-Box-Limousine dürfte es nicht werden, zumal es kein Kombi-Derivat geben soll. Imparato deutete eine Karosserieform an, die das Beste aus diesen zwei Welten vereint. Möglich ist also ein Fastback mit einer Heckklappe bis ins Dach.
50 Jahre Alfa Romeo Alfetta GT
BildergalerieSogar oberhalb des Stelvio im E-Segment soll ein SUV in Planung sein. Alfa möchte hier mit einem adäquaten Pendant dem nächsten, dann elektrischen Porsche Cayenne Paroli bieten. In den Medien taucht das italienische Luxus-SUV gelegentlich unter dem Namen Castello auf. Noch nebulös bleibt auch eine angebliche Sportlimousine in Taycan-Größe, die allerdings nicht vor 2028 serienreif sein dürfte.
Alfa könnte sich hier gut aus seiner Historie bedienen und sein legendäres Kürzel GTV wiederbeleben. Heritage-Potenzial besitzt ebenso der Duetto. Nichts spricht dagegen, warum es eines Tages nicht wieder einen rassigen, elektrischen Spider aus Italien geben soll.