Der Autozulieferer Bosch stärkt seinen Bereich rund um das selbstfahrende Auto mit dem Zukauf eines Anbieters von hochauflösenden digitalen Karten. Dazu wird das 25 Mitarbeiter zählende Unternehmen Atlatec übernommen, wie der Technologiekonzern am Donnerstag in Stuttgart mitteilte. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Hochexakte digitale Karten gelten neben den Sensoren für das Umfeld wie Kameras und Radar bei den selbstfahrenden Fahrzeugen als wichtige Hilfe bei der Orientierung. Sie erhalten Informationen zu Umgebung und Verkehrszeichen, die weit über die Erfassungsreichweite der Sensoren im Auto hinausgehen, wie Bosch erklärte.
Die Besonderheit der Atlatec-Karten besteht demnach in der Auswertung der Rohdaten durch Künstliche Intelligenz. Das aus dem Karlsruher Institut für Technologie hervorgegangene Start-up gibt es seit 2014. Es soll bei Bosch als eigenständige Einheit weitergeführt werden.
Erst kürzlich hatten Bosch und der VW-Konzern erklärt, dass sie auf dem Weg zum selbstfahrenden Auto die nächsten Schritte gemeinsam angehen. In einer Kooperation soll eine Softwareplattform entstehen, die zunächst teil- und hochautomatisierte Funktionen massentauglich macht. Dies könne die Basis für komplexere Anwendungen bis hin zum vollautomatisierten Fahren schaffen, kündigten beide Partner an.