Angesichts der Chipkrise baut der Technologiekonzern Bosch mit rund 250 Millionen Euro zusätzlich seine Halbleiterfertigung im schwäbischen Reutlingen aus. "Wir investieren für unsere Kunden und gegen die globale Halbleiter-Lieferkrise", erklärte Bosch-Chef Stefan Hartung am Dienstag.
In Reutlingen entstehe bis 2025 ein neuer Gebäudeteil mit 3.600 Quadratmetern Reinraumfläche, teilte Bosch weiter mit. Der weltweite Engpass für Chips und andere elektronische Bauteile bereitet der Autoindustrie und anderen Branchen erhebliche Probleme und führt zu Produktionseinschränkungen. Bosch ist ein großer Autozulieferer.
Hartung hatte unlängst deutlich gemacht, dass die Lieferengpässe noch lange nicht erledigt sind. Mit einer Normalisierung sei voraussichtlich erst vom kommenden Jahr an zu rechnen.
Für 2022 hatte Bosch bereits Investitionen von zusammen rund 400 Millionen Euro für die eigene Halbleiter-Fertigung in Dresden, Reutlingen und im malaysischen Penang angekündigt. Der nun angekündigte Ausbau in Reutlingen ergänze die bereits mitgeteilten Investitionen, berichtete Bosch.
Die baden-württembergische Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) begrüßte die Investition als "ein starkes Signal" für den Südwesten. Das Engagement von Bosch leiste "einen substanziellen Beitrag zum Ausbau und zur Sicherung von Wertschöpfungs- und Lieferketten von dringend benötigten Halbleitererzeugnissen in Europa", erklärte die Ressortchefin.