Die Automechanika 2022 öffnet ihre Tore in Frankfurt vom 13. bis 17. September. Bislang haben sich über 2.600 Aussteller aus 70 Ländern angemeldet, um ihre Neuheiten und Technologien für den Aftermarket dem internationalen Fachpublikum präsentieren. "Damit ist und bleibt die Automechanika die bedeutendste und führende internationale Branchenplattform für den gesamten Automotive Aftermarket", erklärte Olaf Mußhoff, Director Automechanika Frankfurt, auf der gestrigen Pressekonferenz. Zum Vergleich: Bei der letzten "richtigen" Automechanika 2018 waren es noch knapp 5.000 Aussteller. Ein wichtiger Faktor: Aufgrund der Corona-Pandemie fallen in diesem Jahr vor allem die chinesischen Aussteller weitgehend weg.
Die Automechanika widmet sich auch in diesem Jahr klasischerweise dem gesamten Themenspektrum des Kfz-Aftermarket, greift aber verstärkt auch aktuelle Themen auf, darunter die neuen Antriebstechnologien, Elektromobilität, Konnektivität, Nachhaltigkeit und die zunehmende Digitalisierung. Begleitend zur Ausstellung werden die Themen auch in Vorträgen präsentiert und diskutiert.
Die physische Messe soll ergänzt werden duch einen "digitalen Arm", über den ausgewählte Inhalte auch digital verfügbar sind. Anders als im Vorjahr sollen aber nicht alle Vorträge live gestreamt werden. Besucher, die nicht selbst zur Messe kommen können, sollen über die digitale Plattform die Möglichkeit haben, zumindest online an der Messe teilzunehmen.
Automechanika Innovation Awards
Die Innovation Awards wurden in diesem Jahr erstmals stärker international aufgestellt. Die Jury, die seit 1992 mit deutschen Experten besetzt war, wurde nun durch internationale Experten ergänzt, unter anderem aus Australien, Großbritannien, der Türkei und den USA. Für die Awards, die am 13. September verliehen werden, haben 99 ausstellende Unternehmen 133 Innovationen eingereicht. 60 Prozent davon stammenaus dem Ausland. Das Themenspektrum umfasst u. a. Lackpflegemittel aus nachwachsenden Rohstoffen, Bergesysteme für Fahrzeuge mit Batteriebränden bis zu hochkomplexen Laserscannern, die minutenschnell ganze Karosserien vermessen.
Sonderschau "Innovation4Mobility"
Auf der Sonderschau "Innovation4Mobility" in Halle 3.0 können sich die Fachbesucher über Lösungen für vernetzte Fahrzeuge und eine klimaneutrale Mobilität informieren. Experten der Unternehmen Audi, ADOBE, ABB Deutschland, Bosch, BPW Bergische Achsen, Boston Consulting Group, Ebay, Google Cloud, KEYOU, Fraunhofer ISE, INTIS, Schaeffler, Solaris und Toyota Mobility Foundation sprechen zu den aktuellen Themen Vernetztes Auto und autonomes Fahren, Elektromobilität, Wasserstoff und alternative Kraftstoffe.
Supply Chain Management Day
Wie Unternehmen im Aftermarket die Anforderungen an höchstmögliche Kosteneffizienz und Servicequalität erfüllen können, bei gleichzeitiger Berücksichtigung von Klima- und Umweltzielen, ist Thema des ersten Automechanika Supply Chain Management Day am 15. September im Saal Europa in Halle 4. In kurzen Vorträgen, Workshops sowie im Networking-Areal können sich die Teilnehmer informieren, Kontakte knüpfen und Kooperationspartner finden. Als Highlight sind die beiden Streitgespräche zum Thema "Weltmarkt vs. Wochenmarkt" und "Make or Buy" angekündigt. Olaf Mußhoff unterstrich die hohe Bedeutung der Logistik für die Branche: "Das Thema Lieferketten ist sehr wichtig für den Aftermarket und der IAM hat erheblichen Nachholbedarf." Hier könne man von anderen Branchen lernen, so der Messechef.
Vernetzung steht im Vordergrund
"Nach dieser langen Durststrecke ist das persönliche Gespräch für unsere Kunden extrem wichtig. Dazu soll ein CEO-Breakfast mit Key Notes von Mika Häkkinen und Mark Gallagher am ersten Messetag beitragen. Die beiden Formel1-Profis werden über die sich schnell verändernden technologischen Bedingungen, schlanke, agile Führung und den gemeinsamen Spirit sprechen. Dies ist eine einmalige Gelegenheit, um das Top-Management und Verbandsvertreter des unabhängigen Kfz-Ersatzteilmarktes persönlich zu treffen", so Mußhoff.
Zusätzlich wird es Networking-Lounges zu unterschiedlichen Themenschwerpunkten in mehreren Hallen geben, die mit Sitzgelegenheiten, einer Kaffeebar und Pop-up-Ständen die Teilnehmer einladen, sich mit anderen Branchenexperten zu treffen und zu diskutieren. In die E-Commerce Lounge lädt Ebay als führender Online-Marktplatz für Autoteile und -zubehör ein.
Weiterbildung
Fachvorträge, Diskussionsrunden und Präsentationen gibt es für die Besucher auf den Themenschwerpunkten "Innovation4Mobility", Zukunftswerkstatt 4.0, Karosserie & Lack und Classic Cars, Car Wash & Care sowie Detailing auf vier Vortragsbühnen. Das Vorläufige Programm zur Automechanika sowie Informationen zu Themen und den Referenten finden Sie hier.
Elf praxisorientierte Workshops zum Thema Unfallinstandsetzung sind angekündigt, die täglich in der Galleria stattfinden. Dort stellen die "Autodoktoren" die sichtigsten Arbeitsschritte vor; von der systematischen Schadenerfassung und Schadenkalkulation, über Arbeiten an Hochvolt-Fahrzeugen (FUP) und Karosseriearbeiten, bis zur Digitalisierung, Lackierung und ADAS-Kalibrierung.
Zukunftswerkstatt 4.0
Das Innovationsschaufenster "Zukunftswerkstatt 4.0" bietet an einem großen Gemeinschaftsstand einen Blick in die vernetzte Zukunft der Werkstatt und des Automobilhandels. Die Zukunftswerkstatt 4.0 versteht sich als praxisorientierte Anlaufstelle des Kfz-Gewerbes und will Impulse liefern, wie sich das Tagesgeschäft effizienter und die Geschäftsmodelle zukunftsorientiert gestalten lassen. Dazu werden die Strukturen eines klassischen Autohausbetriebs realitätsgetreu und praxistauglich abgebildet. Entlang der Customer Journey können sich die Besucher über innovative Technologien informieren und an zehn ausgewählten Stationen erproben.
Berufs- und Karrierechancen
Ein drängendes Problem für alle Unternehmen im Aftermarket ist der Fachkräfte- und Nachwuchsmangel. Auch diesem Thema will sich die Messe stellen. Die neue internationale Brancheninitiative "Talents4AA" informiert an ihrem Stand über die vielfältigen Berufs- und Karrierechancen im Aftermarket. Die Automechanika ist selbst Mitglied der Initiative.