Nach fast 15 Jahren Abstinenz bringt MG, einst die britische Sportwagen-Ikone, erneut ein Fahrzeug auf den europäischen Markt – mit dem vollelektrischen Modell MG ZS EV will die Marke von diesem Herbst an den Kontinent erobern.
Die neue Fahrzeuggeneration wurde nach Unternehmensangaben "für Fans elektrischer Antriebe entwickelt, die das Fahrgefühl von Verbrennungsmotoren nicht missen wollen" – denn genau für dieses sei MG bekannt. Die Automobilmarke vereine ihre lange Geschichte mit europäischer Ingenieurskunst und moderner Elektroantriebstechnologie.
Für den Antrieb des 4,31 Meter langen Crossover sorgt ein 105 kW / 143 PS starker E-Motor, der von einer 44,5 kWh großen Batterie mit Strom versorgt wird. Die Reichweite gibt der Hersteller mit umgerechnet knapp 260 Kilometern an. Die Batterie soll per Schnellladung in 43 Minuten zu 80 Prozent aufgeladen sein. Ein Preis ist noch nicht bekannt.
MG ZS EV (2020)
BildergalerieMit dem vollelektrischen ZS EV will MG "elektrisches Fahren zu einem erschwinglichen Preis für den europäischen Markt" ermöglichen. Das Modell soll online verkauft werden. Zudem plant der Hersteller die Zusammenarbeit mit nationalen und regionalen Autohändlern, um Kunden in ihrer Landessprache zu erreichen. Details dazu wurden noch nicht genannt. Das Elektro-SUV startet im Herbst auf ausgewählten europäischen Märkten, im kommenden Jahr dürfte Deutschland folgen.
Mit Blick auf den Online-Vertrieb und die Entwicklung des Kaufverhaltens in den vergangenen zehn Jahren in Europa sagt Pieter Gabriël, Vice President von SAIC Motor Europe: "Das Internet war bereits damals der am häufigsten genutzte Informationskanal und wird zukünftig auch der bevorzugte Vertriebskanal für Mobilitätslösungen sein. Wir wissen, dass dieser Ansatz kritisch betrachtet werden kann – bei den Verbrauchern zeichnet sich jedoch der Wunsch nach einem digitalen Markenerlebnis ab. Und genau das bieten wir Europa mit der Einführung des neuen MG."
Seit 2007 ist MG in chinesischer Hand
Der einstige britische Hersteller MG war lange vor allem für seine Roadster bekannt und befand sich in den 90er-Jahren kurz im Besitz von BMW. Seit 2007 gehört MG zum chinesischen Autobauer SAIC und verkauft unter seinem altbekannte Logo vor allem optisch umgestaltete Modelle der Konzernmutter. Mit den klassischen Autos der Marke haben diese bis auf den Namen meist nichts zu tun. So ist der ZS auch keine Auflage der Anfang des Jahrtausends gebauten Mittelklasselimousine, sondern ein komplett neues Modell. (ah/SP-X)