Von Alexander Junk
Unter dem Motto "On the Road to Vision Zero" hat ZF Friedrichshafen diese Woche in Bratislava gezeigt, wie der Technologiekonzern den Weg zu einer Welt ohne Unfälle und auch ohne Emissionen beschreiten will. Elektromobilität und das autonome Fahren sind hierfür die Schlüsseltechnologien. Um das zu erreichen, kündigte ZF-Vorstandschef Stefan Sommer eine strategische Partnerschaft mit dem Automobilzulieferer Hella an.
Nach den Angaben werden die beiden Unternehmen künftig im Bereich der Sensortechnologie, insbesondere bei Frontkamerasystemen und Bilderkennung, sowie bei Radarsystemen kooperieren. Diese Sensoren sind für autonomes Fahren unabdingbar. "Die strategische Zusammenarbeit mit Hella bei der Sensortechnologie verbessert unsere Position als kompletter Systemanbieter für moderne Assistenzsysteme wie auch für autonome Fahrfunktionen", sagte Sommer.
Hella ist Spezialist für Radarsensoren im Longrange- und Midrange-Bereich und nach eigenen Angaben Markführer im Bereich der 24-Ghz-Technologie. Damit kann ein autonom fahrendes Auto auch bei hohen Geschwindigkeiten noch Objekte in über 100 Metern Erfahreng erkennen. Das Unternehmen setzt zudem auf die 77-GHz-Technologie, mit der eine 360-Grad-Erkennung rund um das Auto möglich ist. Diese Technologie soll zukünftig mit den ZF-Radarsystemen mittlerer und hoher Reichweite kombiniert werden.
Erstes Projekt bis 2020 serienreif
Auch Kamerasysteme und Bildverarbeitungssoftware gehören zum Portfolio von Hella. Mit einem ersten gemeinsamen Projekt zielen die Partner auf einen aktuellen Markttrend: Künftig wird die höchste Sicherheitsbewertung gemäß Euro NCAP auch von kameragestützten Assistenzfunktionen abhängen. Dadurch wird absehbar der Bedarf nach Frontkameras für alle Fahrzeugsegmente steigen.
Laut den Verantwortlichen arbeiten ZF und Hella bereits an einem gemeinsamen Produkt, dessen Serienstart für 2020 anvisiert ist. ZF bringt die Hardware sowie sein System- und Integrations-Know-how ein, Hella steuert über seine Tochterfirma Hella Aglaia Mobile Vision die Bilderkennungssoftware und Applikationsentwicklung bei. Die beiden Unternehmen wollen in Zukunft außerdem Kamerasysteme für automatisierte Fahrfunktionen sowie für Nutzfahrzeuge und Off-Highway-Anwendungen anbieten.