Nach dem Insolvenzantrag der SAM automotive group läuft der Geschäftsbetrieb des Automobilzulieferers in allen Werken unverändert weiter, erklärte der Dienstleister für Insolvenzverwaltung Schultze & Braun. Am Montag hatte das Amtsgericht Aalen den erfahrenen Sanierer Holger des Dienstleisters zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.
Das vorläufige Insolvenzverfahren habe keinerlei Auswirkungen auf die Auftragsbearbeitung bei SAM. Alle Aufträge würden vereinbarungsgemäß abgewickelt und in der gewohnt hohen Qualität ausgeliefert", betont Leichtle. Die rund 1.800 Mitarbeiter der SAM automotive group würden Insolvenzgeld erhalten und seien auf diese Weise bis Ende Oktober 2018 abgesichert.
Wesentliche Gründe für den Insolvenzantrag sind nach Angaben von SAM die Auswirkungen des Großbrandes im Galvanikbereich eines der Hauptwerke im März dieses Jahres sowie eine abgeschwächte Nachfrage. Beides habe zu Umsatzeinbrüchen geführt, die nicht kompensiert werden konnten.
Leichtle weiter: "Unser Ziel ist es, in den kommenden Wochen eine konkrete Perspektive zu erarbeiten, um die SAM automotive group wieder auf ein solides Fundament zu stellen. Ich bin zuversichtlich, dass uns eine Lösung gelingt, zumal der derzeit in der Branche stark diskutierte Wandel vom Verbrennungs- zum Elektromotor keinerlei Auswirkungen auf das Geschäftsmodell der SAM haben wird."
Die SAM automotiv group entwickelt und fertigt für mehrere große Automarken Dachrelingsysteme, Dachzierleisten, Zierleisten und Tankdeckelsysteme. Die Unternehmensgruppe erwirtschafte einen Umsatz von rund 280 Millionen Euro. An den Standorten Steinheim, Böhmenkirch und Laichingen sowie im mexikanischen Puebla produziert das Unternehmen teils in mehreren Werken. (tm)