Der Autozulieferer Leoni muss sich einen neuen Chef suchen. Der Vorstandsvorsitzende Dieter Bellé scheide vorzeitig und auf eigenen Wunsch zum 31. Januar 2018 aus, teilte der MDax-Konzern am Montag in Nürnberg mit. Bellé werde im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat zu diesem Zeitpunkt sein Vorstandsmandat niederlegen. Der 61-Jährige war seit 2015 Vorstandschef.
"Die letzten Jahre waren mit erheblichen Anstrengungen verbunden, insbesondere für ihn persönlich. Sie haben ihn viel Kraft gekostet", sagte Pressesprecher Sven Schmidt der Deutschen Presse-Agentur. Leoni stehe unter anderem wegen der Digitalisierung vor großen Herausforderungen. "Ein neuer CEO kann diese neue Ära langfristig treiben und steuern", sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Klaus Probst. Der Aufsichtsrat wolle kurzfristig einen Nachfolger bestimmen, hieß es in der Mitteilung weiter.
Leoni mit weltweit mehr als 80.000 Mitarbeitern stellt neben Kabeln für die Industrie komplette Bordnetz-Stränge für die Autoindustrie her. Das Unternehmen hatte zuletzt angekündigt, von der erhofften stärkeren weltweiten Nachfrage nach Elektroautos kräftig profitieren zu wollen. Alternative Antriebe sowie die Digitalisierung mit immer mehr Internet im Auto sind die beiden großen Zukunftsthemen der Autobranche. (dpa)