Der kriselnde Batteriehersteller Varta kann die Nachfrage seiner Kunden momentan schwer einschätzen und senkt deshalb seine Erwartungen an das laufende Jahr. Die Marktentwicklung sei unsicher, die prognostizierte Abnahmemengen volatil - vor allem bei den kleinformatigen Lithium-Ionen-Zellen, teilte Varta am Freitag überraschend in Ellwangen mit. Statt 850 Millionen bis 880 Millionen Euro erwartet das Management nun einen Umsatz zwischen 820 Millionen und 870 Millionen Euro, nach 807 Millionen Euro 2022.
Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen soll nun mindestens auf dem Vorjahresniveau liegen, als 69,5 Millionen Euro erzielt wurden. Bei der Vorlage der Zahlen zum dritten Quartal Mitte November war Varta noch von 90 Millionen bis 110 Millionen Euro operativem Gewinn dieses Jahr ausgegangen.
Varta belasten unter anderem hohe Energie- und Rohstoffkosten. Der Konzern hat deshalb ein umfassendes Spar- und Umbauprogramm in die Wege geleitet. Zudem ringt das Unternehmen schon länger mit einer Nachfrageschwäche bei den Lithium-Ionen-Knopfzellen, die etwa in den lange Zeit boomenden kabellosen Kopfhörern verbaut werden und dadurch einst für einen großen Wachstumsschub sorgten. Hier gehören Samsung und Apple zu den Hauptkunden der Schwaben. Wegen des Abschwungs der Weltwirtschaft und hoher Teuerung geriet Unterhaltungselektronik wegen der Kaufzurückhaltung von Verbrauchern unter Druck.