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Best Practice: Feuer und Flamme

13.12.2018 11:00 Uhr
Werkstatt innen
Wenn es im Betrieb heiß hergeht, ist Stefan Tussing dankbar für jede Ent­lastung durch das Werkstatt-Konzept.
© Foto: Tussing/ATR

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Unabhängigkeit und Freiheit sind die häufigsten Argumente freier Werkstätten gegen den Anschluss an ein Werkstattsystem. Stefan Tussing sieht das ganz anders: "Ich würde nicht sagen, dass ich durch ein Werkstattsystem meine Unabhängigkeit verliere. Für mich ist das eher eine Befreiung, nur so kann ich mich voll auf meine Arbeit, die Werkstatt und die Kunden konzentrieren." Bei allen Themen drumherum, aber auch bei Problemen, könne er sich hingegen voll auf die professionelle Unterstützung durch die Systemzentrale verlassen. 1997 gründete er mit einem italienischen Partner die Werkstatt, um die Anfangsinvestitionen zu stemmen. Aus dieser Zeit stammt auch der außergewöhnliche Name des Betriebes. Mit "La Macchina" wollte man sich schon namentlich vom Wettbewerb abheben. Über den damaligen Großhändler kam 2003 zunächst die Bindung an das Werkstattkonzept ASP der Select AG. 2007 verließ Tussings Partner den Betrieb, seitdem führte er alleine das Unternehmen. Als 2016 der Großhändler aus Altersgründen sein Geschäft verkaufte und der neue Besitzer das System nicht weiter unterstützte, brauchte Tussing einen neuen Lieferanten und ein neues Werkstattkonzept. Als die Wahl auf Stahlgruber als Großhändler fiel, war der nächste Schritt nicht weit: seit März 2017 dominieren die Farben gelb und blau des Meisterhaft-Konzepts der ATR neben "La Macchina" auf dem Werkstattschild.

Die Kleinstadt Wehr liegt abgelegen im südlichsten Zipfel Baden-Württembergs, kurz vor der Schweizer Grenze. "Wir befinden uns in einem ländlichen Bereich mit wenigen Lieferanten, da kommt der gesicherten Teileversorgung große Bedeutung zu", erklärt Tussing die Umstände. Doch trotz 100 Kilometer Entfernung des Verkaufshauses erfolgt drei mal täglich zuverlässig die Ersatzteillieferung. Ebenso wichtig ist dem Unternehmer allerdings die Unterstützung durch das Meisterhaft-Konzept, nicht nur wegen der mit 89 Euro im Monat überschaubaren Systemgebühren. "Die zentrale Unterstützung entlastet mich sehr. Die Werkstatt nimmt mich voll in Beschlag, abends müssen die Rechnungen fertig sein, da fehlt mir jede Stunde, die ich mit Nebentätigkeiten verbringen müsste. Ich finde das toll, dass ich mich wenig um solche Sachen kümmern muss und im Hintergrund ganz viel Unterstützung habe", begründet Tussing seine Entscheidung. Vor allem Maßnahmen zur Kundenbindung könnte der Unternehmer nicht oder nur unter großem Aufwand umsetzen. Als Beispiel nennt er Mobilitäts- oder Gebrauchtwagengarantien. "Die Anbieter wollen große Mengen absetzen, ich hätte auf einen Schlag 300 Garantien abnehmen müssen, was für mich unmöglich ist. Bei Meisterhaft genügt ein Anruf und ich bekomme so viele Garantien, wie ich gerade benötige", so Tussing.

Werkstattersatzwagen

Ein weiterer Baustein, den er ausgiebig nutzt, sind die Mietwagen, die ihm die Systemzentrale zu besonderen Konditionen überlässt. Dank günstiger Leasing- und Versicherungskosten kann Tussing sieben Mietwagen anbieten, um die Kunden mobil zu halten, während ihr Auto repariert wird. Daraus hat sich auch eine sehr lukrative Unfallschadenabwicklung entwickelt: "Dank der großen Zahl an Mietwagen und der Zusammenarbeit mit einem Rechtsanwalt können wir dem Kunden eine professionelle Abwicklung aus einer Hand anbieten und gleichzeitig gute Erträge erwirtschaften", erklärt Tussing. Das hätten auch andere Betriebe im Umfeld auf eigene Kappe versucht, mit geringem Erfolg. Ein großer Vorteil der Systemzugehörigkeit ist die Mehrmarkenfähigkeit, die durch die Verfügbarkeit umfassender technischer Daten sichergestellt ist. Dazu nutzt Tussing das Informations- und Bestellsystem Stakis von Stahlgruber, das ihn über die Ersatzteile hinaus mit vielen Informationen wie Füllmengen, Anzugsdrehmomente, Wartungslisten und Reparaturanleitungen versorgt. Sollte das nicht ausreichen, nutzt Tussing auch Quellen wie Partslink, Alldata oder Autodata, aber auch den Kontakt zu den Werkstattausrüstern. Als Partner von Gutmann, Sachs-Lemförder oder Ate hat er zudem Zugriff auf Spezialwissen.

Webseite und Social-Media

"Unsere Mehrmarkenfähigkeit erlaubt es uns, ganze Familien mit unterschiedlichsten Fahrzeugen zu betreuen, egal wo diese gekauft wurden", so Tussing. Damit er die Kunden in den verschiedenen Altersgruppen mit seinen Angeboten auch erreicht, nutzt er mittlerweile überwiegend digitale Medien und kann sich auch hier auf die Unterstützung der Systemzentrale verlassen. "Die neue Homepage von Meisterhaft ist professioneller als unsere eigene bisher, ohne dass ich großen Aufwand damit hatte. Auch unseren Facebook-Auftritt hat die Zentrale erfolgreich gestaltet, der läuft zwar erst seit diesem Jahr, aber es gab schon viel positives Feedback der Kunden", berichtet Tussing angetan. Weitere zentrale Leistungen in dem Bereich sind unter anderem die Suchmaschinenoptimierung und die Pflege der Googleseite. Auch die Einführung der neuen Datenschutzverordnung lief dank zentraler Unterstützung problemlos.

Während für die regelmäßige Betreuung der digitalen Medien ein geringer Obulus fällig wird, sind Vorlagen für Printwerbung im Systempreis enthalten. Die setzt Tussing im örtlichen Mitteilungsblatt ein: "Das war früher ein großer Aufwand, ich musste Text und Bilder liefern, und hinterher sahen alle Anzeigen gleich aus. Heute ruf ich in der Zentrale an, habe ohne eigenen Aufwand nach zehn Minuten einen Entwurf und werde von den Kunden noch auf die tollen Anzeigen angesprochen."

Gute Nachwuchsförderung

Feuer und Flamme ist der Werkstattinhaber für die Nachwuchsförderung durch die ATR. Mit dem Programm "Trainingscamp für Champs" reagiert die Zentrale sowohl auf die rasante Entwicklung in der Fahrzeugtechnik als auch auf die Nachwuchsprobleme der Branche. Mit Danny Böhme hat Stefan Tussing bereits erfolgreich einen Azubi in den Wettbewerb geschickt, er belegte 2018 in Baden-Württemberg den ersten Platz, deutschlandweit wurde er Vierter und durfte sich mit den anderen Teilnehmern über ein VIP- Wochenende bei Lamborghini in Italien freuen. Ein Erfolg auch für den Unternehmer Stefan Tussing: "Wir haben das gleich auf Facebook und der Homepage gepostet und unheimlich viel positives Feedback der Kunden erfahren. Das Trainingscamp hat sich nicht nur für unseren Azubi Danny ausgezahlt, es ist auch eine tolle Werbung für meinen Betrieb", zeigt sich der Inhaber begeistert und freut sich gleichzeitig über das Zertifikat "Herausragender Ausbildungsbetrieb" der Handwerkskammer Singen. Für 2019 hat er bereits den nächsten Azubi zum Wettbewerb angemeldet.

Kurzfassung

Werkstattinhaber Stefan Tussing profitiert in vielerlei Hinsicht von der Zugehörigkeit zum Meisterhaft-Konzept. Nur so hat er den Rücken frei für die Werkstattarbeit und Kundenbetreuung. Auch seine Azubis schätzen die Vorteile durch das System.

Kennzahlen

Autohaus La Macchina
Inh.:
Stefan Tussing, Kfz-Meister Todtmoser Str. 43/4 79664 Wehr
Flächengrößen: Grundstück: 2.000 qm Überbaut: 500 qm davon Werkstatt: 375 qm Büro/Verkauf: 29 qm Lager, Sozialräume: 96 qm
Arbeitsplätze: 5 Hebebühnen, 4 Plätze für Reinigung, Diagnose/AU, allg. Arbeiten 2 Büroarbeitsplätze
Mitarbeiter1 Kfz-Meister 1 Geselle 2 Auszubildende 1 Sekretärin
Werkstattdurchgänge: 12-15 pro Tag
Jahresumsatz: ca. 600.000 Euro netto

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