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Bundesinnungsmeister: Werkstattgeschäft bleibt 2023 stabil

01.03.2023 12:12 Uhr | Lesezeit: 3 min
Bundesinnungsmeister: Werkstattgeschäft bleibt 2023 stabil
Detlef Peter Grün: "Die Arbeit in den Werkstätten geht uns nicht aus."
© Foto: ProMotor

Mit Service und Reparatur konnten die deutschen Kfz-Betriebe 2022 viel Geld verdienen. Das soll auch in diesem Jahr so sein.

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Nach Einschätzung von ZDK-Vizepräsident Detlef Peter Grün wird sich das Autoservicegeschäft im laufenden Jahr auf dem hohen Niveau des Vorjahres bewegen. Die Quote der durchschnittlichen Werkstattauslastung lag im Januar bei 84 Prozent und damit um drei Prozentpunkte über dem Vergleichswert 2021, wie der Bundesinnungsmeister des Kfz-Handwerks am Mittwoch in Berlin erklärte.

Die Gründe sieht Grün im weiter gewachsenen Fahrzeugbestand von 48,7 Millionen Autos. "Außerdem ist anzunehmen, dass die Jahresfahrleistungen der Pkw in diesem Jahr aufgrund des Wegfalls der Corona-Restriktionen wieder zunehmen werden." Auch das hohe Durchschnittsalter der Pkw von knapp über zehn Jahren trage dazu bei, dass der Bedarf an Wartungs- und Reparaturleistungen hoch bleibe. "Die Arbeit in den Werkstätten geht uns also nicht aus", so der Branchenvertreter. Allerdings werde die inflationäre Belastung der Betriebe weiter wachsen.

Zweistelliges Umsatzwachstum

Nach Verbandsangaben wurden 2022 im Geschäftsfeld Service und Reparatur rund 28,7 Milliarden Euro erlöst – einen Umsatzsprung von 10,8 Prozent im Vergleich zum Jahr davor. Die Werkstattauslastung lag im Jahresdurchschnitt bei 85 Prozent und damit um fünf Prozentpunkte über dem 2021er-Niveau. Auch der Wert des Vorkrisenjahres 2019 wurde um zwei Punkte übertroffen. Grün erklärte: "Die Normalisierung im Werkstattgeschäft auf das Vorkrisen-Niveau, verbunden mit gestiegenen Kosten für Wartung und Reparaturen, hat zu diesem Umsatzsprung beigetragen."

Grün bekräftigte erneut die Dringlichkeit einer sektorspezifischen Regulierung zum Zugang zu Daten, Ressourcen und Funktionen von vernetzten Fahrzeugen für Kfz-Betriebe in Europa. "Alle warten auf die mehrfach angekündigte Veröffentlichung des Regulierungsentwurfs", so der ZDK-Vize. EU-Kommissar Breton stehe aber auf der Bremse. Grün verwies in diesem Zusammenhang auf die Transformation der Autobranche: "Wer als Kfz-Betrieb eine Zukunft haben will, muss digitale Geschäftsmodelle entwickeln – auf Basis der Fahrzeugdaten im benötigten Umfang und der passenden Qualität. Über diese Datenflüsse und Geschäftsmodelle dürfen nicht nur die Automobilhersteller entscheiden."

Weitere Zahlen und Fakten zum Branchenjahr 2022 finden Sie nachfolgend im PDF-Download sowie in der Infobox:


  • Trotz schwieriger wirtschaftlicher und politischer Rahmenbedingungen ist der Umsatz im Kfz-Gewerbe 2022 über alle drei Geschäftsbereiche – Neuwagen, Gebrauchtwagen, Service – um drei Prozent auf 185,2 Milliarden Euro gestiegen.
  • Bei stagnierenden Stückzahlen ist das Umsatzplus laut Verband in erster Linie auf die deutlich höhere Fahrzeugpreise zurückzuführen. In den Werkstätten war die Auslastung hoch, und insbesondere die Reparaturkosten sind gestiegen.
  • Infolgedessen hat sich die Ertragssituation verbessert. Im Durchschnitt lag die vorläufige Umsatzrendite im Pkw-Bereich bei 3,1 Prozent (2021: 1,6 Prozent). 
  • Die Anzahl der Kfz-Betriebe ging 2022 um 0,4 Prozent auf 36.420 bzw. minus 150 Betriebe zurück. Während die Zahl der fabrikatsgebundenen Firmen um minus 1,2 Prozent bzw. 170 Betriebe auf 14.290 schrumpfte, legte die der freien Betriebe leicht um 0,1 Prozent bzw. 20 Betriebe auf 22.130 zu. 
  • In den deutschen Autohäusern und Werkstätten waren per 31. Dezember 2022 rund 434.000 Menschen beschäftigt (minus 0,2 Prozent bzw. 1.000 Personen). 
  • Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge im Kfz-Gewerbe ist im vergangenen Jahr überdurchschnittlich angestiegen, und zwar um 5,1 Prozent auf 26.709.


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