Angesichts des sich nahenden Weltwassertags am 22. März macht die Deutsche Umwelthilfe (DUH) auf die zunehmende Verschmutzung von Gewässern aufmerksam, unter anderem auch durch Abbauprodukte aus chemischen Kältemitteln. Diese machen die Aufbereitung von Wasser zunehmend teurer und aufwändiger. Stattdessen sollten Automobilhersteller künftig auf den Einsatz von chemischen Kältemitteln verzichten, zumal ausreichen Alternativen zur Verfügung stehen, fordert die DUH.
Ein besonderes Risiko für Mensch und Umwelt stellen laut Mitteilung Abbaustoffe chemischer Kältemittel aus Klimaanlagen dar: Sie können über herkömmliche Reinigungsmethoden nicht aus den Abwässern entfernt werden und reichern sich so immer weiter an. An immer mehr Messstellen in der Luft und in Gewässern weisen Forscherinnen und Forscher den Schadstoff Trifluoressigsäure (TFA) nach. TFA dient als Grundstoff für unterschiedliche Arznei- und Pflanzenschutzmittel und entsteht als Abbauprodukt bei der Herstellung und Nutzung des chemischen Kältemittels R1234yf, das seit einigen Jahren in Pkw-Klimaanlagen Verwendung findet.
Das chemisch instabile Produkt zerfällt in der Atmosphäre und bildet die Säure, die wiederum sehr stabil ist. TFA ist extrem wasserlöslich, algengiftig und in der Umwelt schwer abbaubar. Über Niederschläge gelangt die Säure in Gewässer und reichert sich hier über die Zeit an. Darum fordern die DUH sowie das Umweltbundesamt, das Kältemittel R1234yf nicht weiter in Fahrzeugklimaanlagen zu verwenden. "Es gibt genug Alternativen ohne negative Folgen für die Umwelt, wie natürliche Kältemittel oder Propan", sagte Dorothee Saar, Leiterin Verkehr und Luftreinhaltung der DUH. (tm)