Der Autozulieferer Continental rechnet mit neuem Geschäft durch Hersteller aus China, die nach Europa drängen. "Wir gehen davon aus, dass die chinesischen Hersteller in Europa dann auch Werke errichten, um hier Autos zu bauen", sagte Conti-Chef Nikolai Setzer zu Beginn der Automesse IAA Mobility in München. "Wir als globaler Zulieferer sind da ein Partner, der das jederzeit unterstützt. Wir stehen Gewehr bei Fuß."
In China gehörten viele der dortigen Hersteller schon jetzt zu den Kunden des Hannoveraner Zulieferers. Wenn diese nun in Europa eine Produktion aufbauen sollten, sieht Setzer die Chance, auch hier ins Geschäft zu kommen. Setzer: "Da wir hier nicht erst investieren müssen, hätten wir dann die Möglichkeit, Neugeschäft zu generieren."
Angst vor neuer Konkurrenz durch Zulieferer aus China hat Setzer nach eigenen Angaben nicht. "Unser Geschäft ist schon jetzt sehr wettbewerbsintensiv. Dann sind es eben ein oder zwei Wettbewerber mehr. Sorgen macht uns das nicht."
Laut einer Umfrage von Continental, die zur IAA vorgestellt wurde, können sich 45 Prozent der Autofahrer in Deutschland grundsätzlich vorstellen, ein Auto eines chinesischen Herstellers zu kaufen. Unter den Kleinwagenfahrern waren es sogar 58 Prozent. "Man sieht also, dass hier hinsichtlich der Marken keine Vorbehalte bestehen." Das Meinungsforschungsinstitut YouGov hatte im August im Auftrag von Continental 2.000 Menschen in Deutschland befragt, darunter 977 Autofahrer.