Zulieferer setzen sich zunehmend mit dem grünen und digitalen Wandel auseinander. Rund 66 Prozent der Lieferanten will einen erheblichen Teil ihrer Belegschaft in den kommenden Monaten umschulen, um diese auf neue Trends bei autonomen, vernetzten, elektrischen und gemeinsam genutzten Fahrzeugen (ACES) in der Branche zu reagieren. Das zeigt die aktuelle CLEPA-Pulse-Check-Umfrage unter Automobilzulieferern.
Über 70 Prozent der Unternehmen sieht die anhaltenden globalen Unterbrechungen der Lieferkette bzw. die Kosteninflation als zentrale Herausforderungen für die Branche. Die Russland-Ukraine-Krise, Chipknappheit, sowie der Kostendruck bei Rohstoffen und Energiepreisen werde die Situation in der Branche noch verschärfen, davon geht CLEPA aus.
Die Ukraine-Krise habe Schwachstellen in der globalen Lieferkette durch Importabhängigkeiten offengelegt. Umso mehr rücke der Grundsatz der Technologieoffenheit in den Fokus. Die aktuelle Studie zeige, dass Laut aktuellen Zahlen ein reiner Elektrifizierungsansatz bis 2040 allein im Antriebsstrang über 500.000 Arbeitsplätze kostet. Ein technologieoffener Ansatz, einschließlich nachhaltiger erneuerbarer Kraftstoffe (biologisch und synthetisch), sollte in einem ausgewogenen politischen Rahmen eine Rolle spielen.
Das sei kein Argument gegen die Elektrifizierung, stellt CLEPA klar. Ein Technologiemix helfe, Optionen offen zu halten, Preise niedrig zu halten und die Abhängigkeit von einer Technologie, Energie, einem Kraftstoff oder einer Region zu verringern - ohne Kompromisse bei den Klimazielen einzugehen.
Der Mangel an Halbleitern schränke die Produktion weiterhin ein und nehme Einnahmen weg, die anderswo investiert werden könnten. Rohstoffpreise sind ohne Vorwarnung in die Höhe geschossen, und setzen nicht nur Unternehmen, sondern auch Haushalte unter Druck. Darum setze sich CLEPA für ausgewogene und pragmatische Entscheidungen ein. Technologieoffenheit und Vielfalt seien wichtiger denn je, um das Mobilitätsökosystem aufrechtzuerhalten, auch in der Zukunft.