Die CO2-Emissionen im Verkehr sind in der EU nach der Corona-Welle wieder gestiegen. Nach vorläufigen Daten der Europäischen Umweltagentur (EEA) betrug der Klimagas-Ausstoß des Transportsektors im Jahr 2021 rund 776 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent. Das sind 55 Millionen Tonnen mehr als im von Lockdowns, Produktionsstopps und Reisebeschränkungen geprägten Jahr 2020. Der Anteil des Sektors an den gesamten Emissionen in der EU liegt bei 22 Prozent. Noch nicht berücksichtigt wurde der internationale Flugverkehr, dessen Emissionen um zwölf Millionen Tonnen auf 68 Millionen Tonnen gestiegen sind.
Rückschlag für die Klimaschutzbemühungen
Auch insgesamt haben die Mitgliedsstaaten im vergangenen Jahr rund fünf Prozent mehr CO2 und andere Klimagase freigesetzt als im Vorjahr. Trotzdem liegen die Emissionen niedriger als 2019. Außer im Verkehr sind die Emissionen gegenüber 2020 auch in der Industrie und in der Energieversorgung gestiegen. Verbesserungen gab es in der Landwirtschaft und in der Müllentsorgung. Für den Verkehrssektor erwartet die EEA bis 2030 ein Absinken der Emissionen auf 631 Millionen Tonnen – allerdings nur, wenn die Politik weitergehende Maßnahmen als die aktuell geltenden unternimmt.
Die neuen Zahlen bedeuten einen Rückschlag für die Klimaschutzbemühungen der EU. Bis 2030 soll der CO2-Ausstoß um mindestens 55 Prozent gegenüber 1990 sinken. Bis 2050 will die EU klimaneutral werden. Gegenüber dem Bezugsjahr 1990 steht bis 2020 allerdings bislang nur eine Reduktion um 32 Prozent in der Bilanz.