Geplante neue CO2-Tests für Autos werden nach Einschätzung von Experten keine realistischen Werte liefern. Die so genannten WLTP-Tests dürften die Lücke zwischen Messungen im Labor und auf der Straße aber verringern, schreibt eine unabhängige Expertengruppe der EU-Kommission in einem am Freitag veröffentlichten Bericht. Das Ausmaß der Verbesserung sei aber schwer einzuschätzen, weil die neuen Vorgaben noch nicht gelten. Die Autoren verweisen auf eine andere Studie, die schätzt, dass die Abweichung mit dem neuen Verfahren halbiert werden könnten. Die neuen Verfahren dürften ab September 2017 schrittweise eingeführt werden.
Es sei den Herstellern offenbar gelungen, sich immer besser an die Testbedingungen im Labor anzupassen, schreiben die Fachleute. Die Abweichungen zum realen CO2-Ausstoß - und damit auch dem Kraftstoffverbrauch - auf der Straße sei immer weiter gewachsen innerhalb der vergangenen fünfzehn Jahre.
Für die Zukunft empfiehlt das Wissenschaftler-Gremium eine Überarbeitung des Testzyklus alle fünf Jahre, damit technologische Neuerungen abgedeckt werden können. Gesetzgebung sollte so gestaltet werden, dass die Hersteller einen Anreiz haben, den CO2-Ausstoß tatsächlich zu senken, anstatt sich bestmöglich an die Testverfahren anzupassen. Sowohl die EU als auch die Staaten müssten in der Lage sein, die Angaben der Autobauer mit eigenen Tests zu überprüfen. (dpa)