Die weiterhin hohe Bedeutung des Automobils für die meisten Menschen hat auch Auswirkungen auf die Beziehung der Pkw-Halter zu ihren Fahrzeugen und auf die Werkstattaufenthalte. Wie aus dem aktuellen DAT-Report 2022 hervorgeht, lassen 55 Prozent der befragten bei ihren Fahrzeugen kleine Roststellen und Kratzer umgehend beseitigen, und 77 Prozent haben auch in Corona-Zeiten anstehende Wartungs- und Reparaturarbeiten nicht aufgeschoben. 40 Prozent gaben sogar an, Reparaturen in Erwägung zu ziehen, selbst wenn diese unwirtschaftlich wären.
Von dieser engen Beziehung der Pkw-Halter zu ihren Fahrzeugen profitieren die Werkstätten. So spielen laut DAT markengebundene und freie Werkstätten mit ihren Wartungs- und Reparaturarbeiten, Räderwechseln, Karosseriearbeiten sowie ihrer Beratung rund um die Mobilität eine elementrare Rolle. So lagen laut Umfrage die Wartungsarbeiten mit 0,98 Arbeiten pro Pkw auf Vorjahresninveau. Im Schnitt investierte jeder Pkw-Halter rund 316 Euro für die Wartung seines Fahrzeugs.
Eigener Pkw ist wichtig
In der Befragung gaben 79 Prozent zu Protokoll, dass der eigene Pkw unverzichtbar sei. 2020 – im ersten Jahr der Corona-Pandemie – lagt der Wert bei 75 Prozent. Corona spielet auch eine Rolle bezüglich der Jahresfahrleistung: Die ist um vier Prozent – bedingt durch Homeoffice und Kurzarbeit – auf 13.180 Kilometer im Schnitt gesunken.
DAT-Report 2022 - zentrale Ergebnisse
BildergalerieProbefahrt nach wie vor angesagt
Die Autokäufer informieren sich online über Fahrzeuge – der Vor-Ort-Termin im Autohaus ist auch in Corona-Zeiten aber nach wie vor wichtig: 72 Prozent aller privaten Neuwagenkäufer tätigten eine Probefahrt vor dem Kauf - bei Onlinekäufern lag die Quote sogar bei 80 Prozent.
Gestiegene Neu- und Gebrauchtwagenpreise aufgrund von Chipkrise und daraus resultierender Knappheit waren ein wichtiges Thema. 37.790 Euro kostete ein Neuwagen durchschnittlich. Für Neuwagen deutscher Premiummarken wurden im Schnitt 54.260 Euro bezahlt, für Neuwagen der Importfabrikate 31.840 Euro.
Die Gebrauchtwagenpreise erreichten ebenfalls ein Allzeithoch und lagen bei 15.740 Euro – das ist eine Steigerung von 1.010 Euro oder sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Elektrofahrzeuge: Ja, aber…
Alternative Antriebe sind im Kommen – sie kommen aber langsam: 59 Prozent der Neuwagenkäufer haben 2021 in Erwägung gezogen, einen Pkw mit alternativen Antrieben anzuschaffen. Knapp die Hälfte sämtlicher Pkw-Halter (46 Prozent) gab an, sie könnten sich vorstellen, auf ein rein elektrisches Fahrzeug umzusteigen. Der Rest kann es sich entweder gar nicht vorstellen (31 Prozent) oder ist noch unsicher (22 Prozent). Die große Mehrheit der Befragten nämlich 67 Prozent gab an, zunächst noch abwarten zu wollen, bis ein weiterer Techniksprung erfolgt.
Tatsächlich eine solche Antriebsart gekauft hat ein geringerer Anteil – 43 Prozent aller Neuzulassungen zählten zu den alternativen Antriebsarten. In Summe ist aktuell nur ein Prozent der 48 Millionen Pkw auf Deutschlands Straßen alternativ unterwegs.