Moderne Fahrzeuge werden seitens der Hersteller mit immer umfassenderen Komfort- und Assistenzsystemen ausgestattet. Diese Innovationen und Weiterentwicklungen machen das Autofahren angenehmer und sicherer. Andererseits steigt die Anfälligkeit solcher Systeme gegenüber unerlaubter Angriffe Dritter, berichtet WOW.
Deshalb arbeiten die Fahrzeughersteller seit einiger Zeit an Lösungen um Hackerangriffe unterbinden zu können. Das bedeutet aber auch, dass die Diagnosekommunikation zum Fahrzeug in der Werkstatt nicht mehr in vollem Maße und ohne Weiteres über die On-Board-Diagnose (OBD) erfolgen kann.
So stattet FCA (Fiat Chrysler Automobiles N.V.) seit 2017 einige der neuesten Modelle mit einem sogenannten "Security Gateway" (SGW) - einer Art "Fahrzeug-Firewall" - aus. Damit sperrt FCA alle nicht authentifizierten Werkstätten aus. Neben dem italienischen Hersteller integrieren künftig immer mehr Unternehmen wie - wie Mercedes-Benz, Renault, Nissan oder Volkswagen - ähnliche Sicherheitssysteme.
Zertifizierungslösung im finalen Stadium
Laut eigenen Angaben arbeitet WOW mit den jeweiligen Herstellern an einer einfach zu beienenden Diagnosesoftware, damit freie und Mehrmarken-Werkstätten auch weiterhin eine Fahrzeugdiagnose gewährleisten können. Die Zertifizierungslösung von WOW befinde sich im finalen Stadium. Der Fokus der letzten Anpassungen lag dabei vor allem auf der Integration und Stabilität der Softwareschnittstelle, die die Server der FCA-Gruppe mit der WOW Diagnosesoftware verbindet. Die Testphase werde in Kürze beginnen, ab Mitte Februar 2020 soll die Lösung auf Herz und Nieren geprüft werden. Bei einer erfolgreichen Testphase ist der flächendeckende Release für dieses Frühjahr vorgesehen, erklärte WOW.
Da auch weitere Fahrzeughersteller bereits mit ähnlichen Sicherheitsvorkehrungen in den Startlöchern stehen, wurde laut WOW die Entwicklungsarbeit diesbezüglich ausgeweitet. So werde neben der Verknüpfung der FCA-Thematik aktuell auch an einer Lösung der CeBas (Certificate Based Automotive Security) Verschlüsselung von Mercedes Benz gearbeitet. Auch hier sei ein Release noch im ersten Halbjahr 2020 vorgesehen.
Die für die Zukunft erwarteten Verschlüsselungen seitens Volkswagen, Renault oder Nissan befinden sich bereits im Entwicklungsplan und sollen nach und nach in die WOW Diagnose eingepflegt werden, sodass langfristig die Software der Künzelsauer als zentrale Steuerung der verschiedenen Zugriffsrechte fungieren soll. (tm)