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Die bessere Wahl?

22.02.2013 12:02 Uhr

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Metallspachtel statt bleifreies Schwemmzinn

Bleifreies Schwemmzinn ist nicht einfach zu verarbeiten. Der Verzicht auf die Beimischung von Blei verengt das Temperaturfenster, in dem das Zinn pastös und somit verarbeitbar bleibt. Taugt Metallspachtel als Alternative? Wir haben uns bei den Profis von KTD erkundigt.

Längst nicht alle Richtlinien der EU zaubern ein zustimmendes Lächeln in die Gesichter der EU-Bürger. Das gilt auch für die Altauto-Richtlinie 2000/ 53/EG. Seit bald zehn Jahren gültig, enthält sie u. a. Verbote für Schwermetalle und Chrom VI, die auch im Aftermarket Gültigkeit besitzen. Für die Karosserieinstandsetzung ist seither nur noch bleifreies Schwemmzinn zugelassen. Was der Umwelt (hoffentlich) nutzt, führt in der Praxis der Karosserieinstandsetzung zu beachtlichen Komplikationen, denn der Bleizusatz hatte durchaus Sinn: Blei vergrößerte das Temperaturfenster für die Verarbeitung des Schwemmzinns.

Bleifreies Zinn: Haftungsprobleme

Bleifreies Schwemmzinn hat nur ein sehr enges Temperaturfenster, in dem es pastös und somit verarbeitbar ist. Oberhalb dieses Fensters wird es schnell flüssig und verläuft, insbesondere auf schrägen und vertikalen Flächen. „Erfahrungsgemäß sind Werkstattprofis deshalb übervorsichtig und erwärmen das Blechteil nicht ausreichend. Haftungsprobleme sind die Folge“, weiß Bernd Schmidt, Leiter Versuch/Entwicklung beim auf Karosserie-reparatur spezialisierten Weiterbildungsdienstleister KTD (vgl. Bilder oben).

Als Alternative wird bei KTD die Verwendung von Metallspachtel betrachtet. Entwickelt wurde die Technik ursprünglich für die Reparatur von Gussteilen. In der Karosseriereparatur kennt man Metallspachtel seit etwa zehn Jahren. Erst-einsatz: die Alukarosserie des Audi A8.

Metallspachtel gibt es für die Anwendung auf Stahl- oder Aluminiumteilen, meist eignen sich auch Untergründe aus Kunststoffen (glasfaserverstärkt und andere). Beispielhafte Zusammensetzung einer solchen Spachtelmasse: 2K-Material aus Harz mit Metallpigmenten und Härter.

Nachteil: schwer zu bearbeiten

Die Verarbeitung ist simpel: Den jeweils vorgegebenen Anteil Härter beimischen, wobei die Verteilung durch dessen Kontrastfarbe gut zu kontrollieren ist. Dann hat man mit einigen Minuten eine rea-listische Verarbeitungszeit. Nach weniger als einer Stunde Aushärtung bei Raumtemperatur lässt sich die Spachtelstelle bereits bearbeiten. Um Schwinden (Absacken) auszuschließen, muss die Spachtelmasse jedoch richtig aushärten können. Die Lieferung von Metallspachtel in Kartuschen mit Statik-Mischdüsen ist ebenfalls möglich. Achtung: BMW verwendet einen speziellen Metallspachtel, der nicht auf sich selbst appliziert werden darf. Nicht nur in diesem Zusammenhang wichtig ist die Beachtung der Herstellervorgaben. „Allerdings sollte man eine Spachtelstelle nicht über Nacht unbearbeitet stehen lassen“, warnt Bernd Schmidt vor den Tücken des Materials, „denn dann ist die Bearbeitung mit einer Metallfeile noch schwerer als ohnehin. Von Vorteil sind hingegen der Erhalt des originalen Korrosionsschutzes und die gute Haftung im Rand- und Übergangsbereich.“ KTD-Tipp für den Randbereich vor dem Primern und Füllern: feines Anschleifen mit 220er bis 320er Papier.

Peter Diehl

Weiterbildung

Der Weiterbildungsdienstleister KTD hat im ersten Halbjahr 2013 u. a. diese Trainings mit Metallspachtel-Teil im Programm (Details im Internet: www.ktd-online.de):

Aluminiuminstandsetzung an Außenhautteilen

7. und 8. März 2013

13. und 14. Mai 2013

27. und 28. Juni 2013

Kaltfügeverfahren in der Karosserieinstandsetzung (Kleben und Nieten)

8. und 9. April 2013

6. und 7. Juni 2013

19. und 20. September 2013

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