Von brennenden E-Autos geht in Tunneln keine größere Gefahr aus als von konventionellen Fahrzeugen. Sowohl Temperaturen als auch Rauchgasentwicklung lassen sich in den Griff bekommen, wie ein Experiment der Technischen Universität Graz ergeben hat. Mögliche Probleme sehen die Forscher aber bei brennenden Nutzfahrzeugen sowie bei E-Auto-Bränden in Parkgaragen.
Die Wissenschaftler haben gemeinsam mit dem Bundesfeuerwehrverband zwei Diesel- und drei Elektro-Pkw im Tunnelforschungszentrum der Universität Leoben in Flammen aufgehen lassen. Die Ergebnisse des Versuchs können in den Augen der Forscher zunächst für Beruhigung sorgen. So waren die Temperaturen im Fluchtbereich mit 60 Grad Celsius zwar etwas höher als bei konventionellen Autos, die Brandbekämpfung und die Flucht waren aber weiterhin möglich. Auch von den entstehenden giftigen Gasen ging keine Gefahr für Retter oder Autofahrer aus, da diese sich vor allem an der Decke sammelten und vom Belüftungssystem abgeführt wurden. In Parkgaragen steht diese Technik häufig nicht zur Verfügung, weswegen die Forscher für derartige Brände mit einem ernstzunehmenden Gefahrenpotenzial rechnen.
Für Struktur und Materialien des Tunnels mach die Art des Antriebs bei einem brennenden Fahrzeug keinen wesentlichen Unterschied. Betonschäden durch Abplatzungen seien bei beiden Fahrzeugkategorien zu erwarten, das Schadensbild falle in etwa gleich aus. Möglicherweise höhere Gefahren könnte es aber beim Brand elektrischer Busse und Lkw geben. Die Forscher setzen sich in diesem Zusammenhang für weitere praktische Untersuchungen ein.