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Elektroauto: US-Behörde prüft tödlichen Tesla-Unfall

28.03.2018 13:07 Uhr
Tesla Model X
Tesla: "Wir haben in keinem anderen Crash Schäden solchen Ausmaßes bei einem Model X gesehen." (Archivbild)
© Foto: Tesla

Ein tödlicher Crash mit einem Model X ruft Top-Ermittler der Behörde NTSB auf den Plan. Diesmal könnte es auch grundsätzlich um den Umgang mit Elektroautos bei Unfällen gehen.

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Ein tödlicher Crash mit einem Elektroauto von Tesla wird zum Fall für Elite-Unfallermittler der US-Behörde NTSB. Sie treten meist bei Flugzeugabstürzen in Aktion - oder bei Unfällen, aus denen grundsätzliche Lehren gezogen werden könnten. Im aktuellen Fall solle unter anderem der Brand nach dem Unfall untersucht werden, teilte das das National Transportation Safety Board (NTSB) am Dienstag (Ortszeit) bei Twitter mit. Die Tesla-Aktie verlor nach der Ankündigung rund acht Prozent.

Bei dem Unfall war im vergangenen Freitag ein Tesla Model X aus bisher ungeklärten Gründen auf einer Autobahn im Silicon Valley in der Nähe von Mountain View gegen den Beton-Poller gefahren, die die Fahrbahn-Hälften voneinander trennt. Danach krachten zwei Fahrzeuge in das Auto. Derzeit sei unklar, ob zum Zeitpunkt des Unfalls das Assistenzsystem Autopilot eingeschaltet war, betonten sowohl die NTSB als auch Tesla selbst. Da das Fahrzeug stark beschädigt wurde, sei es noch nicht möglich gewesen, die Daten aus dem Bordcomputer herauszubekommen, um dies zu klären, erklärte der Autohersteller. Man arbeite zusammen mit den Behörden daran.

Zugleich wies Tesla in einem Blogeintrag darauf hin, dass Fahrzeuge mit eingeschalteter Autopilot-Software die Unfallstelle allein seit Jahresbeginn rund 20.000 Mal ohne Zwischenfälle passiert hätten. Außerdem sei eine Metall-Barriere, die Fahrzeuge in solchen Situationen vor dem Poller abbremsen soll, drastisch verkürzt worden. Das belegte Tesla mit einem Foto-Vergleich eines Bildes aus dem Google-Dienst Street View und mit einer Aufnahme einer Fahrzeug-Kamera einen Tag vor dem Unfall. "Wir haben in keinem anderen Crash Schäden solchen Ausmaßes bei einem Model X gesehen", betonte Tesla. Die Fahrzeuge der Firma hatten stets sehr gut in Crashtests abgeschnitten.

Strecke mehrere Stunden gesperrt

Zugleich unterstrich der Autobauer, dass laut Augenzeugen der Batteriebrand erst ein gefährliches Ausmaß angenommen habe als keine Insassen mehr im Fahrzeug waren. Laut Medienberichten war die Strecke mehrere Stunden lang gesperrt, weil die Einsatzkräfte unsicher waren, ob es bereits sicher ist, den Wagen abzutransportieren. Ein Mitarbeiter von Tesla habe zum Unfallort kommen müssen. Die Schritte, um ein beschädigtes Elektroauto sicher abzutransportieren, gehörten zur Untersuchung, erklärte die NTSB.

Die Behörde prüft gerade auch einen weniger schweren Unfall von Januar, bei dem ein Tesla mit eingeschaltetem Autopilot-Assistenten auf einen Lastwagen auffuhr. Die NTSB untersuchte bereits den aufsehenerregenden Crash eines Tesla von Mai 2016. Damals war ein 40-Jähriger ums Leben gekommen, als sein von Teslas Autopilot gesteuertes Auto unter einen Lastwagen-Anhänger raste, der die Straße querte. Der Lkw-Fahrer habe ihm die Vorfahrt genommen, befanden die NTSB-Ermittler. Zugleich habe sich der Tesla-Fahrer zu sehr auf den Fahrassistenten verlassen. Allerdings kritisierten sie auch, dass zu lasche Sicherheitsvorkehrungen der Software zu dem Unfall beigetragen hätten. Tesla hat seitdem zusätzliche Maßnahmen getroffen, damit Fahrer die Kontrolle nicht komplett der Autopilot-Software überlassen, die nur als Fahrassistenzsystem konzipiert ist und nicht zum komplett autonomen Fahren.

Zu dem Kurssturz der Tesla-Aktie dürften auch Zweifel der Analysten beigetragen haben, ob der Autohersteller seine bereits reduzierten Produktionsziele bei dem neuen günstigeren Wagen Model 3 erreichen kann. Zuletzt wollte Tesla bis Ende März auf 2.500 Fahrzeuge pro Woche kommen und auf 5.000 Wagen bis Ende Juni. Ursprünglich sollten diese Marken bereits im vergangenen Jahr passiert werden. Tesla ist dringend darauf angewiesen, dass die Verkäufe des Model 3 in Gang kommen, um sich nicht zusätzliches Kapital besorgen zu müssen. (dpa)

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