Uveye entwickelt von auf künstlicher Intelligenz (KI) basierende Lösungen für die Automatisierung der externen Fahrzeuginspektion. Das Unternehmen hat seine dritte Finanzierungsrunde erfolgreich abgeschlossen und verfügt nun über ein Kapital von rund 31 Millionen Euro. Die Investitionen stammen größtenteils von der Toyota Gruppe, Volvo Cars und vom Versicherungsunternehmen W.R. Berkley, teilte Uveye am Montag mit.
"Für uns bedeutet die aktuelle Investition viel mehr als nur eine Kapitalspritze. Wir verstehen sie als ein wichtiges Signal von Seiten weltweit führender Player aus der Automobilindustrie. Damit ebnen sie uns den Weg, uns künftig als weltweiten Standard für die externe Fahrzeuginspektion zu etablieren", sagte Uveye-Mitgründer und CEO Amir Hever.
Die auf KI basierende Technologie von Uveye ermögliche die Automatisierung der externen Fahrzeuginspektion über die gesamte Lebensdauer eines Fahrzeugs und die komplette automobile Wertschöpfungskette hinweg – von der Zulieferung von Teilen und Komponenten ans Band über die Fahrzeug-Endabnahme bis hin zum Fahrzeugcheck bei Neu- und Gebrauchtwagenhändlern, Logistikunternehmen, Flottenanbietern oder Werkstätten. Im Drive-Through-Verfahren können demnach externe mechanische Defekte, Anomalien, Modifikationen oder Fremdkörper an Fahrzeugen automatisch erkannt werden. Der Rundum-Scan des Fahrzeugäußeren dauere lediglich wenige Sekunden und soll innerhalb kürzester Zeit äußerst exakte und aussagekräftige Ergebnisse liefern.
Volvo und Toyota wollen Lösungen bei sich einführen
Volvo Cars und Toyota Tsusho beteiligen sich laut Meldung bei Uveye nicht nur als Investoren. So will Volvo Cars das Inspektionssystem von Uveye international in seinen Fertigungsstandorten, bei seinen Händlern und im Aftermarket einsetzen. Auch wird Toyota Tsusho das Uveye-System in seinem Gebrauchtwagen-Netz einführen, unter anderem soll damit der gesamte japanische Markt abgedeckt werden. Neben Volvo Cars und Toyota Tsusho kooperiere Uveye auch mit Skoda, Daimler und weiteren führenden Fahrzeugherstellern. Mit Daimler führe Uveye aktuell zwei Machbarkeitsstudien durch.
Das Start-up Uveye wurde von den beiden Brüdern Amir Hever (CEO) und Ohad Hever (COO) Ende 2016 gegründet. Die Technologien von Uveye wurde ursprünglich für die Sicherheitsindustrie entwickelt, die – um beispielsweise Waffen und Schmuggelware aufzufinden – bisher mit einfachen Mitteln wie Spiegeln gearbeitet hatte. In der Autoindustrie werden die Module von Uveye mittlerweile zur Erkennung einer Vielzahl von Schäden verwendet, von Öllecks über Beulen und Kratzer an der Karosserie bis zu Schäden an Reifen, Bremsen oder dem Auspuff. Der deutsche Markt ist für Uveye dabei in Europa von herausragender Bedeutung. Hier wird das Unternehmen noch in 2019 eine Niederlassung eröffnen, so Uveye.
Uveye hat laut eigenen Angaben aktuell drei Lösungen im Angebot, die für einen Rundum-Scan miteinander kombiniert werden können: Den Unterboden-Scanner "Helios" gibt es als stationäre und mobile Version. Mit "Atlas" wird die Oberseite des Fahrzeugs im 360-Grad-Verfahren untersucht, und "Artemis" kommt bei der Räder- und Reifeninspektion zum Einsatz. Zeigen will Uveye seine Lösungen auf der IAA in Frankfurt vom 10. bis 15. September 2019 in Halle 5.0 auf dem Stand B3413. (tm)