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Fünf Gründe für den Diesel: Nicht alles ist schlecht

02.10.2015 11:34 Uhr
Diesel Motor
Der Diesel ist wieder in Verruf geraten. Trotz der VW-Manipulationen sollte man den Selbstzünder aber nicht abschreiben.
© Foto: VW

Der Diesel ist wieder in Verruf geraten. Trotz der VW-Manipulationen sollte man den Selbstzünder aber nicht abschreiben. Mindestens fünf Gründe sprechen weiterhin für ihn.

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Trecker-Motor, Ölbrenner, Rußschleuder – langsam und mühsam hat sich der Diesel in den vergangenen Jahren von seinem schlechten Image lösen können. Nun ist sein guter Ruf wieder in Gefahr. Trotzdem gibt es ein paar Gründe, die weiterhin für ihn sprechen.

Geringe Kraftstoffkosten: Weil Dieselkraftstoff mehr Energie enthält als Ottokraftstoff, braucht ein Diesel-Auto für vergleichbare Leistungen weniger Sprit als ein Benziner. Weil zusätzlich in Deutschland der Preis von Diesel-Kraftstoff staatlich subventioniert ist, bleibt der Diesel-Pkw weiterhin ein Kostensparmodell. Vor allem für Vielfahrer, bei denen sich der höhere Anschaffungspreis sowie die Mehrkosten bei Steuer und Versicherung schnell amortisieren. Ausspielen kann der Diesel seine Verbrauchsvorteile nicht nur bei Langstreckenfahrten auf der Autobahn, sondern – wie jeder Taxifahrer weiß - vor allem auch im Stadtverkehr.

Bessere CO2-Bilanz: Nicht nur der Autofahrer und die Umwelt freut sich über den geringeren Verbrauch (und den geringeren CO2-Ausstoß) von Dieselmotoren, auch die deutsche Autoindustrie. Der nämlich hilft dieser beim Erreichen der künftigen CO2-Grenzwerte – und dabei hohe Strafzahlungen zu vermeiden. So stößt beispielsweise ein VW Phaeton mit Ottomotor mindestens 265 Norm-Gramm CO2 pro Kilometer aus, der Diesel emittiert 41 Gramm weniger. Bei den für das Ende des Jahrzehnts geplanten Strafzahlungen von 95 Euro pro Gramm CO2 sind das 3.895 Euro Differenz zwischen beiden Motorversionen. Die deutschen Hersteller mit ihren großen und schweren Autos können es sich daher kaum leisten, den Diesel sterben zu lassen.

Kaum Kohlenmonoxid: Vorausgesetzt die Abgasreinigungs-Systeme funktionieren, ist der moderne Dieselmotor keine schmutzige Technik. Trotzdem ist er in fast jeder Hinsicht dreckiger als ein Benziner. Bei der Verbrennung entstehen mehr Partikel, mehr Stickoxide und auch mehr Aldehyde. Doch immerhin bei der Kohlenmonoxid-Emission schneidet der Diesel besser ab: Mit zehn erlaubten Gramm CO pro verbranntem Liter Kraftstoff ist der Selbstzünder zehnmal sauberer als ein Benziner. Allerdings: Im Vergleich mit Ruß und Stickoxiden könnte CO als aktuell wenig kritisch gelten. Die Grenzwerte in der Atemluft werden in der Regel deutlich unterschritten.

Mächtiges Drehmoment: Nicht selten wirken Dieselmotoren bei vergleichbarer Leistung kräftiger als Ottomotoren. Das liegt dann in der Regel an ihrem früh einsetzenden maximalen Drehmoment, das vor allem dem mittlerweile obligatorischen Turbolader geschuldet ist. Gegenüber einem ähnlich starken Ottomotor ohne Turbo ist der Diesel in der Regel die fahrspaßigere Wahl. Der Trend zu Aufladung und Downsizing beim Benziner hat den Vorteil für den Diesel jedoch eingeebnet: Ach die Turbo-Ottos sind mittlerweile untenrum durchzugsstark. Allerdings büßen sie durch die Zusatz-Technik im Gegenzug auch einen Teil ihres traditionellen Kostenvorteils gegenüber dem Diesel ein.

Geringere Gefährlichkeit: Doofe Unfälle passieren regelmäßig: Erst kürzlich ging der Fall eines Autofahrers durch die Boulevardmedien, der auf der Suche nach einer Spinne im Tank seines Wagens für bessere Sicht das Feuerzeug zückte. Die Sache ging übel aus, weil der Mann offenbar einen Benziner fuhr. Denn Ottokraftstoff verdampft schon bei Temperaturen weit unter null Grad, die gasförmigen Schwaden sind dann hochentzündlich. Schon ein kleiner Funke kann ausreichen. Beim Diesel liegt der sogenannte Flammpunkt bei frühestens 55 Grad. Erst bei dieser Temperatur verdampft er und dann lässt er sich ohne weiteres mit einem Streichholz oder Feuerzeug entzünden. Bei Raumtemperatur ist das versehentliche Anzünden von Diesel daher kaum möglich. (sp-x)

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