Der Anstieg bei den Gebrauchtwagenpreisen hat sich im Juni weiter fortgesetzt. Das ergab eine Auswertung der Autobörse Mobile.de von 637.945 der rund 1,5 Millionen auf der Plattform inserierten Fahrzeuge. Demnach ist der durchschnittliche Angebotspreis für gebrauchte Pkw im Vergleich zum Mai um 1,8 Prozent auf 25.711 Euro gestiegen – ein neuer Rekord. Zum Vergleich: Vor zehn Jahren kosteten Gebrauchtwagen mit 17.882 Euro noch knapp 8.000 Euro weniger.
Gestiegen sind nach Angaben von Mobile.de auch die Standzeiten: 99,4 Tage (plus ein Prozent) stehen Gebrauchtwagen über alle Segmente hinweg im Schnitt auf den Höfen der Händler. Schneller verkaufen als im Mai ließen sich lediglich Sportwagen (minus 2,6 Prozent). Die kürzesten Standzeiten hatten Fahrzeuge der oberen Mittelklasse mit durchschnittlich 90,6 Tagen.
Vergleicht man die Zahlen mit dem Vorjahreszeitraum ergibt sich jedoch ein deutliches Minus: 113,1 Tage dauerte es im Juni 2020 im Schnitt, bis sich ein Käufer fand. "Verglichen mit dem Corona-geprägten Vorjahresmonat sind die Standtage insgesamt um 12 Prozent gesunken, bei den Sportwagen sogar um 21,4 Prozent", erklärte Martin Fräder, Head of Sales bei mobile.de. Seine Schlussfolgerung: Das Kaufinteresse der Konsumenten sei zurück.
Das Durchschnittsalter für gebrauchte Pkw betrug im Juni übrigens 41,6 Monate. Das sind 0,9 Prozent weniger als im Mai und 4,4 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Damit setzt sich ein langjähriger Trend weiter fort: Vor zehn Jahren waren Gebrauchte auf Mobile.de im Schnitt noch 44,2 Monate alt. Parallel dazu ist die Laufleistung gesunken: Im Juni hatten Fahrzeuge im Schnitt 48.717 Kilometer auf dem Tacho. Das sind 8,5 Prozent weniger als im Juni 2020. 2011 lag der Jahresdurchschnitt noch bei 58.518 gefahrenen Kilometern, knapp 10.000 Kilometer mehr als heutzutage.