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IAA 2021 in München: Auch Autokritiker "herzlich willkommen"

02.07.2020 07:33 Uhr
IAA 2021 in München: Auch Autokritiker "herzlich willkommen"
V.l.n.r.: Messe München-Geschäftsführer Klaus Dittrich, Ministerpräsident Markus Söder, VDA-Chefin Hildegard Müller und Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter
© Foto: Messe München

Ausstellung, Dialog, Happening: Die IAA will sich in München 2021 neu erfinden und lädt auch gewaltfreie Autogegner ein. Die Antwort kam postwendend.

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Die Internationale Automobilausstellung (IAA) soll in München zu einer großen Bühne für alle Formen der Mobilität werden. Sie "wird wesentlich mehr sein als nur eine Autoshow", sagte die Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, bei der Vorstellung des Konzepts am Mittwoch. Die neue IAA solle zum Impulsgeber für die Vernetzung aller Verkehrsträger werden. "Auch der Kritiker ist herzlich willkommen, mit uns zu sprechen."

Dass der für März 2021 geplante Genfer Autosalon vor zwei Tagen wegen der Corona-Pandemie und Absagen von Ausstellern abgesagt wurde, bedeute für die IAA im September 2021 kein schlechtes Vorzeichen. "Wir haben bereits starke Commitments für die IAA in München vorliegen", von Herstellern und Zulieferern, sagte Müller.

Die IAA hatte 70 Jahre lang in Frankfurt am Main stattgefunden; aber die letzte IAA zog nur noch 560.000 Besucher an, Klimaaktivisten machten mit Protestaktionen Schlagzeilen. Im Wettbewerb um ein neues Konzept setzte sich München gegen Berlin, Hamburg, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Hannover durch.

Auch in München haben Klimaschützer schon Proteste angekündigt. Die IAA präsentiere Spritschlucker und hänge der Autoshow nur ein "grünes Mäntelchen" um, sagte Jens Hilgenberg, Leiter Verkehrspolitik beim Bund für Umwelt und Naturschutz. Rebecca Peters, Vorsitzende des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club ADFC, sagte: "Mit dem VDA ist keine Verkehrswende zu machen."

Müller lud auch Autokritiker ausdrücklich ein, sich "gewaltfrei, auch verbal gewaltfrei", an den Diskussionen auf der IAA zu beteiligen. Das Messegelände soll "zum Treffpunkt aller werden, die zur Mobilität der Zukunft etwas zu sagen haben", sagte VDA-Geschäftsführer Martin Koers: "Das Davos der Mobilität." Konzerne und Ideenschmieden sollen Innovationen vorstellen. Aber es werde "keinen Markenstand mit 10.000 Quadratmetern mehr geben, wo Hersteller alle Modelle wie in einem Autohaus präsentieren".

Innenstadt wird zur Bühne

Neu ist, dass die IAA auch die ganze Innenstadt zur Bühne macht, um für die Bevölkerung Mobilität der Zukunft in allen Formen "erlebbar zu machen". "Es geht um die Verbindung von Messe, Konferenz und Happening", so Müller. Sie warnte davor, das Auto zu verteufeln: In Großstädten werde kontrovers diskutiert; aber Pendler, örtliche Händler und Millionen Menschen im ländlichen Raum dürften nicht vergessen werden.

Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) sagte, Bus, Bahn, Rad und Auto dürften nicht in einer Entweder-Oder-Debatte gegeneinander ausgespielt werden, sondern müssten sich ergänzen und vernetzen. Er sei froh über die IAA in München und erwarte für alle Wirtschaftszweige einen starken Schub.

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) erklärte, in Zeiten steigender Arbeitslosigkeit sei die neue IAA ein Hoffnungszeichen. Ohne Automobilität gäbe es in Deutschland für absehbarer Zukunft keinen vergleichbaren Wohlstand mehr. Die IAA selbst steht laut Messechef Klaus Dittrich für 500 Millionen Euro Umsatz, die Hälfte davon in München. Anders als in Frankfurt wird die IAA in München vom VDA und der Messegesellschaft gemeinsam veranstaltet. (dpa)

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